Pflegerin beim Hände eincremen von Seniorin
ORF
ORF
Soziales

Rechnungshof ortet Mankos bei Pflege

Ein aktueller Bericht des Rechnungshofs zeigt: Die Unterschiede in der Pflegeversorgung sind innerhalb Österreichs nach wie vor enorm. Ein Gesamt-Überblick fehle ebenso, wie einheitliche Standards.

Die große, lang angekündigte Pflegereform – bis November soll sie jetzt wirklich stehen, kündigte die türkis-grüne Regierung an. Das das alles andere als leicht werden dürfte überrascht wohl niemanden. Grundproblem in der Pflege sei laut Rechnungshof, dass es keine österreichweit einheitlichen Kriterien gibt. Angefangen von der Versorgungsdichte, über die Kosten pro Heimplatz bis hin zu den Trägern der Heime hat jedes Bundesland seine eigenen Vorgaben. In Kärnten werden 37 der insgesamt 78 Heime privat und damit gewinnorientiert betrieben; 22 sind in öffentlicher Hand, Träger sind die Sozialhilfeverbände.

In Salzburg oder Tirol sind es die Gemeinden, in Wien und dem Burgenland das Land. Bei den Kosten für einen Heimplatz pro Tag ist Kärnten mit 91 Euro am günstigsten. In Wien schlägt sich der Platz in einem Pflegeheim mit 161 Euro pro Tag zu Buche.

Finanzierung und Qualität steigern

Große Unterschiede ortet der Rechnungshof in seinem Bericht auch bei der Versorgung. In Kärnten steht – je nach Region – ein Pflegeheimplatz für fünf bis neun Personen ab 80 Jahren zur Verfügung. Am besten ist die Versorgung im Bezirk Graz-Umgebung. Dort kommen etwa drei über 80 Jährige auf einen Pflegeplatz.

Laut Rechnungshof fließt in Österreich noch immer der größte Teil der 7,9 Milliarden Euro für die Pflege an die Heime. Danach kommt die Pflege durch Angehörige und an dritter Stelle die mobilen Dienste. Verbesserungsbedarf orten die Prüfer bei der Finanzierung und in der Qualität.