Polizeiemblem auf Uniform
ORF
ORF
Verkehr

Drogenlenker im Visier der Polizei

In Kärnten wurden im vergangenen Jahr 196 Drogenlenker gestoppt. Die Polizei will die Anzahl der Verkehrskontrollen in Hinblick auf Drogenmissbrauch bei Fahrzeuglenkern verstärken.

Österreichweit wurden im vergangenen Jahr 4.360 Anzeigen wegen Drogen im Straßenverkehr erstattet. Kärnten liegt im Bundesländervergleich laut aktueller Statistik im Mittelfeld. Allen voran Wien mit 1.623 Lenkern unter Drogeneinfluss, die im vergangenen Jahr bei Kontrollen aus dem Verkehr gezogen werden konnten.

Besorgniserregend sei aber, dass es auch in Kärnten die Zahl der Drogenlenker zunimmt, sagt Rainer Dionisio von der Landespolizeidirektion. Aktuelle Zahlen, die einen Vergleich mit den vorangegangenen Jahren zulassen, liegen jedoch noch nicht vor.

Schulungen und vermehrte Aufklärung

Die Einheiten im Streifendienst würden speziell geschult, sagt Dionisio. Es sei oft nicht augenscheinlich, dass Lenker zuvor Drogen genommen hätten. Das sei schwerer zu erkennen als bei Lenkern unter Alkoholeinfluss.

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) erhob bereits im Vorjahr bei einer Dunkelfeldstudie, dass hochgerechnet rund 177.000 Österreicher bereits unter Drogeneinfluss ein Fahrzeug gelenkt haben. Das bedeutet, dass – laut dieser Hochrechnung – jeder 25. Autolenker unter Drogeneinfluss unterwegs war. Daher soll jetzt auch in Kärnten verstärkt Aufklärung betrieben werden. Sogar in den Schulen will man bereits ansetzten und Beamte in die Klassen schicken, die über die Gefahren von Drogen aufmerksam machen, vor allem in Kombination mit dem Lenken von Fahrzeugen.

Strenge Strafen drohen

Bei den im Vorjahr aus dem Verkehr gezogenen 197 Drogenlenkern in Kärnten sei keine Altersklasse ausgenommen gewesen. Laut Dionisio werde das Verweigern eines Drogentests – mit Führerscheinentzug – streng geahndet.

Seit März 2017 soll jede der neun Landespolizeidirektionen über ein Drogenvortestgerät verfügen. Der Speicheltest sollte Cannabinoide (THC), Opiate, Kokain, Amphetamin und Ecstasy erkennen. Große Probleme gibt es jedoch bei Cannabis, da dies nur bedingt im Speichel nachweisbar ist.