Pflegerinnen mit Seniorin mit Rollator in Pflegeheimgang
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Gesundheit

Pflegebereich kämpft um 35 Stunden

Die Kollektivvertragsverhandlungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitsgebern im Pflegebereich haben keine Einigung gebracht. Die Gewerkschaft will am Donnerstag demonstrieren. Gekämpft wird um eine 35-Stunden Woche.

Mit Transparenten und Plakaten will die Gewerkschaft ihrer Forderung Nachdruck verleihen. Am Donnerstag soll auch in Kärnten für eine 35 Stunden Woche bei vollem Lohnausgleich demonstriert werden. Eine Forderung, die bereits im vergangenen Jahr auf der Agenda der Gewerkschaft stand.

Gleich mehrere Argumente sprechen dafür, so Gewerkschaftsvertreter Valid Hanuna: „Wir haben eine sehr große Anzahl von Menschen in Teilzeitbeschäftigung in diesem Bereich, die einfach keine Möglichkeiten auf höheres Arbeiten haben. Das Arbeiten selbst ist ja auch so schwer, dass es kaum möglich ist 38 Stunden durchgehend in diesem Job zu arbeiten“.

Arbeitgeber: 35 Stunden Woche „unfinazierbar“

Die Arbeitgebervertreter lehnen eine 35-Stunden-Woche ab. Die Einführung würde einer Lohnerhöhung von 8,5 Prozent entsprechen – das sei unfinanzierbar, aber – und das gesteht man ein – es brauche Verbesserungen in der Branche. Der Pflegeberuf müsse attraktiver werden, so AVS Direktor Klaus Harter.

Harter: „Es darf auch nicht sein, dass es Lohnunterschiede gibt, dass wenn ich heute als Pflegekraft in den Krankenanstalten arbeite, ein viel höheres Bruttogehalt habe, als im extramoralen Bereich. Es geht auch um einen besseren Personalschlüssel. Vielfach ist es in den Pflegeheimen auch ein Problem, dass Mitarbeiter oft einspringen müssen, sich also auf den Dienstplan nicht verlassen können. Das heißt, wir brauchen beispielsweise mehr Köpfe in de Pflegeheimen". Damit ist auch das Land gefordert. Am Montag startete die nächste Verhandlungsrunde – es war bereits die sechste in Folge.