Bargeld
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Wirtschaft

Kredite sind „in“ und Sparbücher „out“

Heimische Banken haben so viele Bargeldbestände wie nie zuvor. Aktuell sind es acht Milliarden Euro. Der Grund sind Strafzinsen, die Banken zahlen müssen, wenn sie Bargeld bei der Europäischen Zentralbank anlegen. Daher werden jetzt mehr Kredite vergeben, mit Sparbüchern erspare man sich nichts, so die Bankenvertreter.

Die aktuelle Zinssituation mache es vor allem den Kreditnehmern leicht, jetzt Geld aufzunehmen, sagte Kärntens Bankensprecherin Herta Stockbauer. Die Kreditzinsen seien historisch niedrig. „Wer immer Wohnraum schaffen will oder im Unternehmen investieren möchte, für den ist es wirklich eine sehr gute Zeit.“

Auch in ein bis zwei Jahren keine Änderung in Sicht

Für Sparbuch-Besitzer zeichnet Stockbauer eine düstere Zukunft. Denn Sparer hätten weiterhin keine Zinsen zu erwarten. „Weit und breit ist nicht in Sicht, dass es wieder positive Zinsen für die Spareinlagen geben wird.“ Daher werde es in den nächsten ein bis zwei Jahren für klassische Spareinlagen keine Zinsen geben, so Stockbauer. Negativzinsen auf Spareinlagen könne es jedenfalls nicht geben, das habe das Höchstgericht so entschieden. Mit mehr Zinsen könne man nur dann rechnen, wenn man sich für ein Sparbuch mit längeren Bindungszeiten entscheidet, so Stockbauer.

Alternative Sparformen

Die Lösung aus Bankensicht seien alternative Sparformen. Man könne in Investmentfonds investieren, so Stockbauer. Das Risiko sei gut gestreut und ab 50 Euro Einlage im Monat sei das durchaus eine interessante Variante für kleine Sparer. Eine weitere Möglichkeit wären Aktieninvestments, so Stockbauer, diese würden aber eine große Erfahrung der Anlager voraussetzen.