Panorama Tagaufnahme des Waldes im Stadion
Gerhard Maurer
Gerhard Maurer
Kultur

Reihe von Klagen nach „For Forest“

Die Rechtsstreitigkeiten nach dem international Aufsehen erregenden „For Forest“-Projekt im Klagenfurter Stadion nehmen kein Ende. Es laufen noch vier Verfahren, sagte die Sprecherin des Landesgerichtes Klagenfurt, Eva Jost-Draxl. Einst waren es sechs.

Zwischen den beiden einstigen „For Forest“-Partnern, Geldgeber und Immobilien-Unternehmer Herbert Waldner auf der einen Seite und Kunstvermittler Klaus Littman auf der anderen, gibt es massive Missstimmung. Sie arbeiten das Kunstprojekt im Stadion nun vor Gericht auf. Landschaftsarchitekt Enzo Enea fordert Geld, auch Gartenbauunternehmen, ehemalige Mitarbeiter und Klaus Littmann selbst. Er fordert 39.000 Euro von Waldner. Waldner sagt, zu Unrecht, denn das künstlerische Budget sei weit überzogen worden.

Walnder mit Schwarzenegger und Littmann
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Links Herbert Waldner, in der Mitte Patrick Knapp-Schwarzenegger, rechts Klaus Littmann, als die Welt noch in Ordnung war

Gegenforderung an Littmann

Der Sprecher von Waldner, Gerhard Seifried, sagte am Freitag, eines sei der Gesellschaft wichtig zu sagen, dass alle gerechtfertigten Rechnung bezahlt werden, man sei vertragstreu. Man sei überzeugt, dass alle Verfahren positiv ausgehen. Waldner fordert seinerseits von Littmann die Rückzahlung von 45.000 Euro. Steuergeld der Stadt Klagenfurt, das er als Förderung erhalten habe. Von Littmann gab es am Freitag keine Stellungnahme.

FPÖ-Stadtparteichef Wolfgang Germ reagiert prompt in einer Aussendung und sieht es nun als erwiesen an, dass Littmann doch Förderungen für das Baumprojekt erhalten habe. Allerdings hatte Littmann die Förderung nicht für das Kunstprojekt im Stadion erhalten, sondern für eine Ausstellung in der Stadt, wie Bürgermeisterin Maria Luise-Mathiaschitz (SPÖ) klarstellte: „Es war die Giacomettiausstellung und eine Ausstellung in der Stadtgalerie zum Thema Wald. Diese Räume hätte man auf jeden Fall bespielen müssen. Herr Littmann hat für Präsentation-, Konzept- und Katalogerstellung eine Summe bekommen, wie sie jeder erhält, der uns unterstützt.“

Klaus-Jürgen Jandl, Gemeinderat für das
Team Klagenfurt sagte, er erwarte sich Aufklärung im Gemeinderat, ob es Zahlungen gegeben habe, oder nicht. Bei diesem Projekt ist noch einiges aufzuklären, sagte Jandl

Weitere laufende Verfahren

Im Verfahren gegen die Klagenfurter Gartenbaufirma Kanovsy gehe es um die grundsätzliche Eignung der gekauften Bäume für das Projekt im Stadion. Der Sachverhalt werde nun von einem Sachverständigen geprüft. „For Forest“ habe laut Auskunft der „For Forest“-Gesellschaft den Kaufpreis der Bäume und die Platzmiete bis August bezahlt – mehr dazu in Prozess um Platzmiete für „For Forest“-Bäume. Hier geht es um 22.000 Euro.

Die nicht benötigten Bäume für For Forest
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Um diese Bäume geht es in der Kanovsky-Klage, ein Gutachter muss nun klären, ob sie wirklich für das Projekt ungeeignet waren

Im Fall der Firma von Landschaftsarchitekt Enzo Enea geht es laut der „For Forest“-Gesellschaft um die Schlussabrechnung, die korrigiert wurde. 710.000 Euro wurden anerkannt und bezahlt. Strittig seien noch Rechnungsabzüge und Mehrkosten im Streitwert von 124.000 Euro.

Ein Arbeitsrechtsverfahren sei ebenfalls noch im Laufen, hier soll ein Mitarbeiter unberechtigt auf firmeninterne Daten zugegriffen haben, er wurde entlassen. Streitwert hier seien 4.600 Euro.

Bäume stehen in Niederösterreich

Eine überregionale Strahlkraft sollte „For Forest“ haben, das war immer das gleichlautende Ziel der einstigen Partner. Nun warten die Bäume in Niederösterreich darauf, bei einem Riedergarten-Bauprojekt Wurzeln zu schlagen. Währenddessen wird in Klagenfurt jede Gerichtsverhandlung wohl für mediales Aufsehen sorgen.