Eisenbahnkreuzung Maria Rain
ORF/Michael Kopeinig
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Verkehr

Protest gegen Linksabbiegeverbot

Ein Linksabbiegeverbot auf der Loiblpassstraße bei Köttmannsdorf in Fahrtrichtung Süden sorgt seit Anfang Februar für Ärger bei Bürgern der Gemeinde Maria Rain. Das Land argumentiert mit der Verkehrssicherheit, die Gemeinden sprechen von Schikane.

Die Bahnübersetzung in unmittelbarer Nähe zu einem Einkaufszentrum in Lambichl führt in die Ortschaften Untertöllern und Angersbichl ganz im Süden von Maria Rain. Es ist die Bahnstrecke der S3 ins Rosental, die hier gequert wird. In diesem Bereich soll in den nächsten beiden Jahren eine neue Haltestelle mit neuer Eisenbahnkreuzung entstehen. Die alte Eisenbahnkreuzung wird dann aufgelassen. Bis es soweit ist, haben rund 300 betroffene Bürger plötzlich keine direkte Verbindung nach Hause mehr.

Eisenbahnkreuzung Maria Rain
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Der besagte Bahnübergang bei Lambichl

Der kilometerlange Umweg sei eine Schikane, so Bürgermeister Franz Ragger (SPÖ): „Sie müssen quasi nach Maria Rain fahren und danach wieder zurück auf der anderen Seite. Die Straße ist sehr eng und desolat.“

Jahrzehntelange Lösung plötzlich unpraktikabel

Der Bahnübergang betrifft zwar Maria Rainer Bürger, er liegt aber auf dem Hoheitsgebiet der Nachbargemeinde Köttmannsdorf. Auch dort kann man die Maßnahme nicht verstehen. Bürgermeister Josef Liendl (ÖVP): „In den nächsten Jahren soll das so und so geregelt werden – in positiver Absprache mit den Gemeinden. Ich verstehe nicht, warum man jetzt eine jahrzehntelange Lösung für die Bewohner unpraktikabel macht.“

Unpraktikabel sei dieses Linksabbiegeverbot auch für den größten Gewerbebetrieb in dem Ort – das Hotel Sonnenhof von Johann Mischkreu: „Es ist eine Katastrophe. Die ganzen Gäste können nirgends abbiegen. Sie haben das im Navigationssystem drinnen und wissen dann, wenn sie nicht abbiegen können, nicht, wohin sie sollen.“

Land sieht Handlungsbedarf wegen Unfällen

Zuständige Behörde ist die Abteilung 7 der Landesregierung. Behördenleiter Albert Kreiner sagt, die ÖBB überprüften zur Zeit alle 350 Eisenbahnkreuzungen in Kärnten auf ihre Sicherheit – auch die Eisenbahnkreuzung in Lambichl, weil die neue Haltestelle geplant werde. Dabei fiel auf, dass es durch die hohe Frequenz auf der Loiblpass Straße durch Linksabbieger zu Gefahrenmomenten komme, weil zu wenig Stauraum bestehe. Der Gegenverkehr würde behindert. Dazu komme, so Kreiner, dass an der besagten Kreuzung in den vergangenen Jahren acht Unfälle mit Personenschäden passiert seien: „Das sind acht Unfälle zu viel. Wir haben Handlungsbedarf.“

Menschenleben würden vor Bequemlichkeit gehen, gibt Kreiner zu bedenken. Die Gemeinde Maria Rain kündigte bereits an, gegen den Bescheid in Berufung zu gehen- Auch die Gemeinde Köttmannsdorf sagte dazu ihre Unterstützung zu.