Gekenterter Katamaran Wörthersee
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Wetter

Sturm brachte Katamaran zum Kentern

Sturmtief „Petra“ wütet in Kärnten nicht so stark, wie in anderen Bundesländern, dennoch zogen Sturmböen über das Land. Es gab teilweise eingeschränkten Skibetrieb, Bäume stürzten um und Straßen waren gesperrt. In Klagenfurt fiel ein Baum auf ein Geschäftsgebäude und auf dem Wörthersee kenterte ein Boot.

Kurz vor 15.00 Uhr wurde Alarm in der Ostbucht des Wörthersees geschlagen. Heftige Windböen ließen einen Katamaran knapp 200 Meter vom Ufer entfernt kentern. Der Besitzer konnte gerettet werden. Er wurde vorsichtshalber ins Klinikum Klagenfurt gebracht.

Ein Baum stürzte auf das Dach eines Geschäfts
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Ein Baum stürzte auf das Geschäftsdach

Im Norden von Klagenfurt mussten schon am Vormittag Feuerwehren fast zeitgleich zu Einsätzen ausrücken. An der Feldkichnerstraße war ein Baum auf das Dach eines Geschäfts gestürzt, verletzt wurde niemand. Ein paar hundert Meter weiter musste der Feuerwehrkran angefordert werden, weil ein Baum auf ein Haus zu stürzen drohte. Die Steingasse musste während der Aufräumarbeiten in diesem Bereich gesperrt werden.

Feuerwehreinsatz in Welzenegg
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Bisher acht Unwettereinsätze

Die Katschbergstraße (B99) musste am Vormittag zwischen Rennweg und Katschberg für sämtlichen Verkehr gesperrt werden. Ein Baum hatte den Sturmböen nicht stand gehalten und fiel quer über die Fahrbahn. Die Feuerwehr Rennweg konnte den Baum rasch entfernen, die Straße war nach einer dreiviertel Stunde wieder frei befahrbar. Die Landesalarm- und Warnzentrale alarmierte im ganzen Land verteilt acht Mal die Feuerwehren zu Unwettereinsätzen.

Netzbetreiber Kärnten Netz kämpft mit Stromausfällen in den Bereichen Hüttenberg, Hochrindl, Bad St. Leonhard und Lavamünd. Etwa 600 Haushalte waren ohne Strom, Grund auch hier umgestürzte Bäume. Diese Schäden überraschen bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Klagenfurter Flughafen nicht, so Meteorologe Michael Tiefgraber: „Die Kaltfront hat Schauer und Graupelgewitter gebracht, es waren starke Böen bis 70 Km/h. In Bleiburg waren es um die 90, auf dem Dobratsch 136 Km/h Windspitze.“

„Das Schlimmste überstanden“

Massive Auswirkungen hat das Sturmtief auch auf die Kärntner Skigebiete. Komplett gesperrt sind beispielsweise die Lifte auf dem Goldeck und der Petzen. Eingeschränkter Betrieb herrscht auf dem Katschberg, auf der Turrach und in Heiligenblut. Die Betriebsleiter der Bergbahnen sprechen von Sturmspitzen um die 120 Km/h. Auf der Turrach sind es bis zu 140 Km/h. Laut ZAMG ist das Schlimmste aber mittlerweile überstanden: „Eine doch markante Nordföhnlage stellt sich ein. Heute und morgen gibt es noch böige Winde.“

Die Skigebiete belassen es für den Dienstag bei ihren kompletten oder teilweisen Sperren. Am Nassfeld oder auf der Gerlitzen hingegen sind alle Lifte in Betrieb. Die Aufräumarbeiten nach Sturmtief „Petra“ werden noch dauern.