Josef Marketz folgte am Sonntag offiziell Alois Schwarz als Bischof nach. Nach dessen Wechsel nach St. Pölten und der damit verbundenen Kritik an dessen Amts- und Lebensführung ist die Zahl der Kirchenaustritte in Kärnten wieder in die Höhe geschnellt, 6.000 Gläubige traten im Vorjahr aus der katholischen Kirche in Kärnten aus, mehr dazu in Um 64,9 Prozent mehr Kirchenaustritte.
Einladung zur Rückkehr
An Marketz wird es liegen, Gläubige wieder zurückzuholen. Er habe einen zurückgekehrten Christen gefragt, wie das gehen könne, sagte Marketz in seiner ersten Ansprache gleich nach der Weihe am Sonntag. „Es muss eine Person dahinter stehen, die mich einlädt“, habe diese Person zu ihm gesagt. Und Marketz weiter: „Diese Kirche muss sich in eine große Weite öffnen. Das müsse man spüren können. Wir könnten alle solche Menschen sein, die andere einladen und sagen: Ja, da ist etwas in dieser Kirche, du wirst es sehen. Komm, komm wieder zurück.“
Domkapitel unterstützt Marketz
Von Marketz wird auch erwartet, dass er nach den Turbulenzen innerhalb der Diözese Brücken baut. Der zwischenleitliche Leiter der katholischen Kirche in Kärnten, Engelbert Guggenberger, machte am Sonntag gleichzeitig die Unterstützung und Erwartung des Domkapitels, des leitenden Gremiums, klar. „Auf diesem Weg der Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit – auch des Bischofamtes – sichern wir dir unsere beste Unterstützung zu.“
Erster Amtsakt am Montag
Erster Amtsakt des neuen Bischofs ist am Montag die „Schlüsselübergabe“ der Caritas an den Nachfolger von Josef Marketz, an Ernst Sandriesser. Mehr dazu in Ernst Sandriesser neuer Direktor der Caritas. Die bischöfliche Residenz in Klagenfurt betrachtet Bischof Josef Marketz übrigens als seinen Arbeitsplatz. Dort einziehen will er nicht, er bleibt in seiner Klagenfurter Wohnung.