Die Pistenraupe, an der der Skifahrer vorbei fahren wollte
ORF/Weixelbraun
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Chronik

Gespanntes Seil übersehen: Skifahrer tot

Ein 24 Jahre alter Skifahrer aus dem Bezirk Spittal an der Drau ist am Samstagabend, bereits nach Betriebsschluss, im Skigebiet Bad Kleinkirchheim talwärts abgefahren. Als er an einer Pistenraupe vorbei fahren wollte, übersah er ein gespanntes Seil und prallte dagegen. Der 24-Jährige erlitt tödliche Verletzungen.

Der 24 Jahre alte Mitarbeiter der Bergbahnen war am Samstag in seiner Freizeit auf den Pisten unterwegs. Gegen 17.40 Uhr, bei einsetzender Dunkelheit, wollte er auf der Kaiserburg-Talabfahrt ins Tal fahren. Im unteren Teil der Piste führte ein Pistengerät Präparationsarbeiten durch. Das Pistengerät war im Steilstück der Piste über eine Seilwinde mit dem Seil verbunden.

Die Pistenraupe, an der der Skifahrer vorbei fahren wollte
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Auf der Piste gibt mehrere Ankerpunkte zur Sicherung des Pistengerätes, sagte Heimo Missbichler, ein Anrainer, der direkten Blick auf die Piste hat. Wenn das Pistengerät zum Steilstück kommt, wird das Gerät über die Winde mit dem Seil unterstützt, damit der Schnee nicht ins Tal geschoben wird oder die Pistenraupe einsinkt. „Das Seil spannt sich und wenn er dann im Tal herunten ist gräbt sich das Seil eigentlich tief in den Schnee ein. Wenn er dann wieder rauf fährt – je näher er hinkommt zum Ankerpunkt – hebt sich das Seil dann auch aus dem Schnee“, sagte Missbichler.

In Hocke in gespanntes Seil gefahren

Dieses gespannte Seil dürfte der Skifahrer übersehen haben. Obwohl das Pistengerät eine Warnleuchte aktiviert hatte, fuhr der 24-Jährige in Hocke an der Pistenraupe vorbei und prallte gegen das gespannte Seil. Missbichler beobachtete die Rettungsversuche von seinem Appartement aus. „Auf einmal habe ich gesehen, dass oben mehrere Ratracs zusammengekommen sind, was normal nicht üblich ist. Dann habe ich gesehen, dass Ski-Doos gekommen sind. Dann habe ich mit dem Fernglas geschaut, was los ist und gesehen, dass da oben jemand liegt neben einem Ratrac.“

Auch der Notarzthubschrauber war im Einsatz. Die Reanimationsversuche blieben aber erfolglos. Der Skifahrer starb noch an der Unfallstelle. Der 44 Jahre alte Lenker der Pistenraupe erlitt einen Schock und musste vom Kriseninterventionsteam betreut werden. Ein bei ihm durchgeführter Alkotest verlief negativ. Die genauen Umstände des Unfalls müssen nun geklärt werden. Die Staatsanwaltschaft nahm bereits die Ermittlungen auf.

„Seile nicht zu sehen“

Josef Bierbaumer, der alpine Ausbildungsleiter der Landespolizeidirektion sagte zu dem tragischen Unfall, für den Skifahrer seien solche Seile in der Dunkelheit nicht zu sehen. „Die Pistengeräte müssen sich mit einem Seil sichern, damit die Präparierung gut wird und sie nicht abrutschen. Aber diese Seile sind bis zu 1.400 Meter lang. Oben, wo sie befestigt sind, gibt es eine Warnleuchte und am Pistengerät auch.“ Dazwischen sehe man das Seil aber nicht, so Bierbaumer, dann werde es lebensgefährlich. Nach Betriebsschluss habe man auf den Pisten nichts mehr verloren, so Bierbaumer.