Wirtschaft

Visionen für Wirtschaftsentwicklung

Über Visionen und Perspektiven für die Kärntner Wirtschaft in den nächsten zehn Jahren ist es am Dienstagabend beim ersten Kärntner Wirtschaftskonvent gegangen. Für die 300 teilnehmenden Unternehmer war es ein Abend voller Motivation.

Unternehmen müssen Türen vorfinden und keine Barrikaden, hieß es in einem Präsentationsvideo zu beginn des Konvents, das den Wirtschaftsstandort Kärnten mit seinen 35.000 Betrieben und 200.000 Beschäftigten hervorhebt. Dazu bedürfe es eines Bürokratieabbaus, um Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, sagte Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP).

„Unternehmer müssen entlastet werden“

Die Unternehmer müssten entlastet werden,zum Beispiel mit einer Senkung der Körperschaftssteuer, denn auch in Hinblick auf eine sich abzeichnende Konjunkturabschwächung seien unternehmesfreundliche Rahmenbedingungen die beste Wirtschaftsförderung, so Schuschnig. „Wir haben eine sich internationale leicht eintrübende Konjunktur, das ist etwas völlig anderes als eine Rezession, dessen müssen wir uns auch immer bewusst sein. Kärnten war zwei Jahre hintereinander Wachstumssieger, die besten Voraussetzungen, um sich der trübenden Konjunktur stellen zu können.“

Ombudsmann „wichtiges Zeichen“

Ein wichtiges Zeichen, dass die Anliegen der Unternehmer erst genommen würden, sei die Installierung des Wirtschaftsombudsmannes. Er dient als Bindeglied hin zur Verwaltung, sagte ÖVP-Landesrat Martin Gruber, der auch die Stärkung des ländlichen Raumes hervorhob. Ein weiteres Ziel das man sich bis zum Jahr 2030 gesteckt habe. „Wir wollen in Richtung Sachgüterproduktion und Bioökonomie gehen, und natürlich den Tourismus mitnehmen.“ Man wolle sich auch als guter Lebensstandort positionieren.

Kärnten als Technologie- und Bildungsland

Der viel diskutierte neuen Slogan des Landes, „I’ts my life“, muss Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) mit Leben erfüllt werden, um die Attraktivität Kärnten nach außen hin zu transportieren. Timo Springer, Präsident der Industriellenvereinigung, sagte, das sei eine wesentliche Verbesserung zum alten Slogan (Lust aufs Leben, Anm.), weil er weiter greift. In Hinblick auf die Fachkräfte bedürfe es einer Bewerbung Kärntens als Technologie-, Arbeits- und Bildungsland, so Springer.

Wenn man über Kärnten im Jahr 2030 spricht, dann müsse man auch die Chancen ergreifen, die sich jetzt bieten, sagt Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl, die Koralmbahn habe enormes Potenzial für Kärnten, nicht nur als Logistikstandort. Er spricht sich dafür aus, Flächen rasch zu widmen. Auch müsse der Glasfaserausbau als Basis für 5G vorangetrieben werden.

FPÖ: Kärnten braucht Investitionen

Nicht zuletzt sei die Digitalisierung die Existenzgrundlage in den Regionen. Laut Christoph Leitl, dem Präsidenten der Europäischen Wirtschaftskammer, zählt Kärnten schon jetzt bei Technologie, Wissenschaft und Forschung zu den führenden Regionen Europas.

„Anstatt der Ankündigungspolitik braucht Kärnten endlich wieder die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur, um unser Bundesland endlich zukunftsfit zu machen“, so der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Gernot Darmann in einer Reaktion auf den „Kärntner Wirtschafskonvent“. Er spricht dabei nach dem Neujahrsempfang und der Infrastrukturkonferenz vom dritten rot/schwarzen Selbstbeweihräucherungs-Event in diesem Jahr.