Uni Klagenfurt von außen
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Bildung

Studenten aus aller Welt in Klagenfurt

Rund 12.000 Studierende sind dieses Semester an der Alpen-Adria-Universität eingeschrieben, davon sind etwas mehr als 2.000 keine Österreicher. Dazu zählen Erasmus-Studenten, aber auch Studierende, die ein internationales Studium in englischer Sprache absolvieren.

Vier internationale Studien werden an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt angeboten, in denen ausschließlich in englischer Sprache gelehrt wird. Das sind die Masterstudien International Management, Games Studies and Engineering, Media and Convergence Management und das Bachelorstudium International Business and Economics. Bei diesen Studiengängen ist der Ausländeranteil sehr hoch.

Österreicher helfen Kommilitonen

Studienprogrammleiterin Media and Convergence, Isabell Koinig: „Im Wintersemester 2019 hatten wir 24 Studierende zugelassen. Davon sind sechs Österreicherinnen und Österreicher, sechs aus EU-Staaten und zwölf aus Drittstaaten. Wir sind relativ gut ausbalanciert. Heuer war zum ersten Mal USA, Kanada und afrikanische Länder. Wir erschließen alle Kontinente, was uns auch freut.“

Trotz der vielen Länder und Kulturen, die hier aufeinander treffen, herrscht ein gutes Klima, sagte Koinig. Sie ist die Anlaufstelle für in- und ausländische Studenten. „Ich glaube, was auch sehr geschätzt wird, ist, dass die österreichischen Studierenden ihnen sehr unter die Arme greifen.“

Sehnsucht nach mexikanischem Essen

Dass die Studentinnen und Studenten hier sehr hilfsbereit sind, kann Andreas Filipe Garcia aus Kolumbien nur bestätigen. Er ist bereits das dritte Semester an der Uni Klagenfurt und ist nebenbei noch Fotograf und produziert Videos: „Die Leute sind supernett, ich habe niemals ein Problem gehabt, sie sind offen und interessiert an anderen Kulturen.“

Sein Kollege kommt aus Mexiko, er studiert Media and Convergence Management. Es gefällt ihm zwar sehr gut in Kärnten, doch er vermisst sein Land und besonders das mexikanische Essen. Doch er versucht, neue Freundschaften zu schließen. Er möchte gerne hier bleiben und lernt bereits Deutsch.

Bereits Buch geschrieben

Auch Marina Bonderuk studiert Media and Convergence. Sie kommt aus der Ukraine und ist das 2. Semester in Klagenfurt. Das erste Semester verbrachte sie als Erasmusstudentin an der Uni Klagenfurt. Es gefiel ihr so gut, dass sie gleich blieb. Auch sie lernt bereits Deutsch. Um die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer dort abzuholen, wo sie sprachtechnisch gerade stehen, gibt es Einstufungstests.

Deutsch spricht auch Emir Bektic aus Bosnien, doch Englisch fällt ihm noch leichter. Er ist bereits fünf Jahre in Klagenfurt und schloss hier nach zweieinhalb Jahren das Masterstudium Englisch ab. Jetzt studiert er hier Games Studies and Engineering. Vom Studium ist er begeistert, weil er viele Gelegenheiten bekommt, sein Wissen bei Fachkonferenzen auszutauschen. Außerdem schrieb er bereits ein Buch über seine wissenschaftlichen Forschungen, das auch in der Bibliothek an der Uni Klagenfurt zu finden ist.

Viele Studenten aus Indien und Pakistan

Derzeit nehmen an dem Studium Games Studies and Engineering 37 Studenten teil, davon sind 15 Österreicher, zwölf aus anderen EU Ländern und zehn aus Drittstaaten, so Studienprogrammleiter Felix Schniz: „Sehr viele haben wir aus dem Raum Indien/Pakistan, weil für dort die Art und Weise, wie hier unterrichtet wird, sehr ansprechend ist. Teamarbeit, Kleingruppenarbeit, intensive Zusammenarbeit mit Dozenten wird gut aufgenommen.“

Die Studenten müssen sehr gute Englischkenntnisse vorweisen. Das gilt auch für das Studium International Business and Economics. Dieses Studium gibt es dieses Semester zum ersten Mal, sagte Vanessa Kump: „Einerseits vermitteln wir wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen, aber auch Social skills oder Soziologie und Recht.“

400 Bewerbungen für 40 Plätze

Für die 40 Studienplätze gab es 400 Bewerbungen. Das Aufnahmeverfahren besteht laut Kump aus einem Bewerbungsschreiben und einer schriftlichen Prüfung. Für das Studium International Management werden jedes Jahr 35 Studienplätze vergeben. Davon sind ein Drittel Österreicher, ein Drittel kommt aus der EU und ein Drittel aus Drittstaaten, sagte Studienprogrammleiter Alexander Herbst. Man habe alle Länder der Erde, das reiche von Ägypten, Albanien, Chile, Salvador, Honduras über USA und russische Föderation.

Dieses Studium gibt es bereits seit zehn Jahren. Dadurch konnte der Kontakt zu anderen Universitäten verbessert werden.
Der Umfang der Partnerunis habe wesentlich zugenommen, weil Studierende auch wieder in ihre Länder zurückkehren und das Bild der Alpen-Adria-Universität hintragen. Die Teilnahme an Konferenzen oder Auslandssemestern nehmen deutlich zu.