Fischotter Nahaufnahme
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Tiere

Fischotterverordnung wird bewertet

Laut Fischotterverordnung dürfen in Kärnten unter bestimmen Voraussetzungen 43 Tiere gefangen und getötet werden. Im Mai tritt die Verordnung außer Kraft und die Situation soll neu bewertet werden. Eine Zählung der Fischotter läuft bereits wieder. Vom Ergebnis hängt es ab, ob Otter weiter bejagt werden dürfen.

Vor allem unter Natur- und Tierschützern zählt die Fischotterverordnung, die seit zwei Jahren gilt, zu einer der umstrittensten in ganz Österreich. Der World Wildlife Fund (WWF) kündigte an, rechtlich dagegen vorzugehen. Eine gerichtliche Entscheidung dazu steht noch aus. Im Mai 2018 wurde die Verordnung eingeführt, nachdem die Schäden an den heimischen Fischgewässern und der Protest der heimischen Fischzüchter immer größer wurden.

43 Tiere dürfen seitdem jedes Jahr bejagt werden, allerdings nur unter bestimmten Auflagen. Eine davon sieht vor, dass der Fischotter-Bestand nach zwei Jahren mittels Monitoring evaluiert werden muss. Dieses läuft seit Anfang des Jahres. In ganz Kärnten wird an bekannten Stellen nach der Losung, dem Kot der Tiere, Ausschau gehalten.

Genetisches Monitoring an drei Flüssen

Der Kot dient als Nachweis für das Vorkommen, so Wildbiologe Roman Kirnbauer: „Bei diesem Monitoring wird keine kärntenweite, genetische Erfassung vorgenommen, sondern nur an drei ausgewählten Fließgewässerstrecken, der Lavant, Gurk und Lieser.“ Es werde analysiert, wieviele Tiere, und davon Weibchen und Männchen, vorhanden sind. Für das restliche Land wird im zehn mal zehn Kilometerraster unter Brücken geschaut, ob Losung vorhanden ist. Damit wird Menge und Alter bestimmt, so Kirnbauer.

Mit den Ergebnissen soll dann eine Karte mit dem Verbreitungsgebiet der Tiere erstellt werden. An die 360 Fischotter, Erwachsene samt Jungtieren, wurden bei der letzten Erhebung gezählt, die als Basis für die Verordnung galt. Da die Freigabezahl von 43 Tieren unter der berechneten Vermehrungszahl liege, geht Kirnbauer davon aus, dass die Zahl ungefähr gleich geblieben ist. Endgültige Resultate sollen im Sommer vorliegen.