Von einem internen Wirbel wollte – nach außen hin – am Donnerstag niemand von der FPÖ sprechen. Dennoch: Es gibt Unmut und Unzufriedenheit, geäußert von der FPÖ im Bezirk Villach-Land. Sie hat seit der letzten Nationalratswahl kein Mandat mehr und auch keines im Landtag – währendessen der Wahlkreis Ost drei Landtagsmandatare, einen Bundesrat und den Landesparteisekretär stellt.
„Es hat keinen Streit gegeben“
Das sei auch so gegenüber Landesparteichef Gernot Darmann ausgedrückt worden, sagte der Bezirks-FPÖ-Chef Max Linder, der Bürgermeister von Afritz, am Donnerstag im ORF-Interview. Es gehe ihm aber nicht um seine Person, sondern um ein Mandat im Bezirk Villach-Land. „Falls es möglich ist, wollen wir drankommen, das war aber die einzige Botschaft, es hat keinen Streit gegeben“, so Linder.
Angesprochen auf die Rücktrittsaufforderung gegenüber Parteiobmann Darmann, sagte Linder: „Ich habe davon gehört, ich habe auch mit dem Betroffenen darüber gesprochen.“ Kritik sei berechtigt, aber eine Rücktrittsaufforderung sei „doch ein bisschen überzogen“, so der Bürgermeister von Afritz. Bei dem Betroffenen soll es sich um einen Bürgermeister aus Oberkärnten handeln. Dieser sagte gegenüber dem ORF am Donnerstag nur, er wolle das intern und nicht über die Medien austragen.
„Partei ist geeint“
FPÖ-Obmann Gernot Darmann denkt nicht an Rücktritt, er erinnerte am Donnersag daran, dass er mit 96 Prozent der Stimmen zum Parteichef gewählt worden sei. Auch die Wahllisten seien einstimmig beschlossen worden, „zu einem Zeitpunkt, wo noch nicht abzusehen war, dass Villach-Land kein Mandat bekommt. Das ist bedauerlich, dass es dazu gekommen ist. Aber das sind Fakten.“ Insgesamt sei die Partei aber geeint. Er habe vor, Parteichef zu bleiben. „Ich werde auch nicht als Bürgermeisterkandidat nach Klagenfurt wechseln“, sagte Darmann, dem diese Ambitionen in den vergangenen Wochen nachgesagt wurden.
Leyroutz will Mandat zurücklegen
Auch an Landesparteisekretär Josef Ofner hält Darmann fest. Dennoch zeichnet sich im Landtag eine Personalrochade ab – wenn auch nicht kurzfristig: Der stellvertretende Klubobmann Christian Leyroutz will sich wieder auf seine Anwaltskanzlei konzentrieren. „Ich habe mich aus persönlichen Gründen entschieden, in der nächsten Periode nicht mehr zur Verfügung zu stehen.“ Ein Jahr vor Ablauf der Periode werde er sein Mandat zurücklegen, damit sich sein Nachfolger einarbeiten könne, so Leyroutz.
Auch der FPÖ-Landtagsabgeordneter Franz Pirolt aus Straßburg versicherte am Donnerstag, er wolle sicher bis zum Ende der Legislaturperiode im Landtag bleiben.