Zeitungen auf dem Tisch
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Medien

Erste Straßenzeitung für Kärnten

Die einzige Kärntner Straßenzeitung, die kaz, erscheint seit knapp einem halben Jahr. Auf 48 Seiten werden vor allem soziale und kulturelle Themen behandelt. Qualität und Unabhängigkeit stehen für die Herausgeber und die Chefredakteurin im Vordergrund.

Die Idee für eine eigene Kärntner Straßenzeitung kam dem Herausgeber Matthias Köchl vor gut einem Jahr. Damals wurde noch das „Megaphon“ in Kärnten verkauft, doch diese Zeitung wurde in der Steiermark produziert. „Deshalb war es naheliegend, eine Straßenzeitung mit Inhalten aus Kärnten und für Kärnten zu machen“, so der Ex-Politiker Köchl.

Ausschnitt aus einer Zeitung
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Storys für Menschen von Menschen finden sich in der Kärntner Allgemeinden Zeitung, kurz kaz

Die kaz, die Kärntner Allgemeine Zeitung, versteht sich als bunte, weltoffene und auf soziale und kulturelle Themen ausgerichtete Zeitung. Ehrenamtliche Chefredakteurin ist die Wiener Journalistin Christine Grabner. „Wir wollen nicht nur jammern, sondern vor allem Positives tun.“ Und Kärnten sei genau richtig für die kaz, „wo wir mit einer Zeitung mit viel Herz und mit viel Engagement viel bewegen können“, so Grabner.

„Qualität ist uns das Wichtigste“

Grabner legt auch viel Wert auf die Qualität der Texte und Fotos. „Die Qualität ist überhaupt das Wichtigste. Alle unsere Journalisten und Autoren sind Profis.“ 40 Journalisten und Autoren haben bereits für die kaz geschrieben. Sollten einige Autoren nicht so gut Deutsch können, würde sie ihnen helfen, so Grabner. „Wir haben zum Beispiel einen afghanischen Autor. Ihm helfe ich natürlich bei den Texten.“

Die Inhalte der Zeitung, so Grabner, müssen verständlich sein – „auch ein 14-Jähriger soll die kaz lesen können“ – aber trotzdem hohes Niveau haben. Werbung und Themen werden genau ausgewählt. „Die Zeitung soll alle interessieren.“ Die kaz sei finanziell unabhängig und bekomme keinerlei Subventionen.

Präsentation Zeitung
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Die Heraus- und Ideengeber sowei einer der Verkäufer der Zeitung „kaz“ mit ORF-Redakteurin Irmgard Ceesay (rechts unten)

30 Straßenverkäufer in Kärnten unterwegs

30 Straßenverkäufer verkaufen die kaz, die einmal monatlich erscheint. 2,80 Euro kostet eine Ausgabe, die Hälfte davon bekommen die Verkäufer. Einer dieser Verkäufer ist Friday Edeh aus Nigeria. Seit er vor drei Jahren einen schweren Unfall hatte, kann er nicht mehr als Maurer arbeiten, erzählt er: „So bin ich beschäftigt und komme von zu Hause weg.“ Auch Gerald Buschan verkauft die kaz. „Das sind 48 Leseseiten vom Feinsten“, sagt der Pensionist, der seit kurzem mit seinem Hund „Nelly“ die Zeitungen verkauft.

Straßenverkäufer werden übrigens noch gesucht. „In Spittal und Feldkirchen würden wir dringend Verkäufer brauchen“, so der Herausgeber Köchl, der mit der Entwicklung der Straßenzeitung bisher „sehr zufrieden“ ist.