Bildung

50 Jahre Uni: Studentin erinnert sich

Am Dienstag hat die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt ihren 50. Geburtstag offiziell gefeiert. 1970 begann man mit fünf Professoren, 25 wissenschaftlichen Mitarbeitern und 26 Studierenden. Eine der ersten Studentinnen war Adelheid Laber aus Spittal an der Drau, sie ist heute 87.

Laber war damals schon berufstätig und studierte Pädagogik, Psychologie und Philosophie. Das alles ohne Laptops oder Handys, „Man kann sich das heute nicht mehr vorstellen“, sagte die Spittalerin. Sie habe alles per Hand geschrieben und ihre Freundin Inge habe das dann mit der Schreibmaschine abgetippt. „Wir waren ein Team und ich habe mich auf die verlassen können und sie sich auf mich“, sagte Laber.

Freundschaft fürs Leben

Laber kann sich noch ganz genau an den ersten Tag an der Uni erinnern, wo sie auch ihre Freundin kennengelernt hatte. Am 10. Oktober sei sie dann das erste Mal an die Uni gefahren und fand heraus, dass noch nichts los war. Auch eine zweite Frau war da, Inge Springer aus Friesach. Ab da schrieben sie alle Arbeiten zusammen und machten alles miteinander.

Nicht nur neue Freundschaften machten die Uni so besonders, auch die menschliche Nähe in Klagenfurt habe sie sehr geschätzt. Auch mit den Professoren war sie zufrieden. Sie genoss das Uni-Leben und die Unipartys, die einmal im Semester stattfanden. Die Partys waren damals aber eher eine bescheidene Angelegenheit, sagte die 87-Jährige. Oft war sie gar nicht dabei, sondern habe fleißig studiert. Es gab Prüfung nur jedes halbe Jahr und wenn man eine versäumte, dann verzögerte sich das ganze Studium, sagte Laber.

Heute 12.000 Studierende

Ehrgeiz, Disziplin und die Freude an der Bildungswissenschaft halfen ihr zum Doktorastabschluss. Sie hielt danach eine Dankesrede und bedankte sich bei allen Wegbereitern. Sie habe sich nur eines gewünscht, „dass die Türen weiterhin für nicht privilegierte und ältere Menschen offen bleiben.“ Für Laber war die Zeit an der Universität wunderschön, obwohl es oft sehr anstrengend war, „besser hätte ich es mir trotzdem nicht vorstellen können“.

Inzwischen ist die Uni sehr gewachsen, es gibt rund 12.000 Studierende, die lernen und forschen. 2.000 davon aus knapp 100 Ländern weltweit.