Geschätzte 230.000 Festmeter Schadholz hat der Borkenkäfer im letzten Jahr in den heimischen Wäldern verursacht. Das sind um fast 20 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Mehr Regen und rasche Entfernung befallener Bäume
Landesforstdirektor Christian Matitz führt das gleich auf mehrere Faktoren zurück. Nämlich, „dass wir im Jahr 2019 vom Frühjahr bis in den Sommer hinein und dann im Herbst noch einmal doch relativ viele Niederschläge gehabt haben. Auch unsere Waldbesitzer und die Forstorgane sind schon sensibilisiert.“
Borkenkäferschadholzbäume würden umgehend markiert und Waldbesitzer aufgrund der geltenden forstgesetzlichen Bestimmungen und der Forstschutzverordnung aufgefordert, die betroffenen Bäume rasch aus dem Wald zu entfernen. Man beobachte also mehr und sei aufmerksamer – nicht zuletzt auch wegen der angespannten Situation in den Nachbarländern, ist Matitz überzeugt: „Vor allem aufgrund der großflächigen Schadereignisse in Ober- und Niederösterreich, Slowakei, Tschechien und vor allem Deutschland, wo wir in Summe in Europa 80 Millionen Borkenkäferschadholz-Festmeter haben.“
Nur eine Verschnaufpause – kein Grund zur Entwarnung
Dass der Borkenkäferbefall zurückgeht, ist also erfreulich – ein Grund zur Entwarnung ist es trotz der günstigen Entwicklung auch hierzulande nicht. Denn der Klimawandel setzt den heimischen Wäldern weiter zu und kaum ein Jahr vergeht ohne Extremwetter-Ereignisse, die enorme Schäden hinterlassen. Vor allem der schwere Schnee hat in höheren Lagen für zahlreiche Wipfel- und Schneebrüche gesorgt. Alleine für das Jahr 2019 werden die Schadholzmengen auf rund 800.000 Festmeter geschätzt.
Fakt sei, so Matitz, „dass die Borkenkäferpopulationen stagnierend hoch sind“. Der weitere Verlauf hänge im Wesentlichen von der Witterung ab. „Wenn wir ein oder zwei trockene Jahre hätten wie Oberösterreich, Niederösterreich oder Deutschland, haben wir wahrscheinlich ein ähnliches Problem. Hier gilt es weiterhin aufmerksam auf allen Ebenen zu sein und das Problem in den Griff zu bekommen.“
Waldhygiene sei deshalb weiterhin das Schlagwort schlechthin, so der Landesforstdirektor.