Wirtschaft

Studie: Kärntner sparen zu wenig für Pension

Während die Zahl der privaten Krankenversicherungen steigt, stagniert die private Pensionsvorsorge. Die Kärntner sorgen laut einer Studie, die von Banken und einer Versicherung in Auftrag gegeben wurde, mit 88 Euro im Monat vor – das sei zu wenig.

Wie sicher sind die Pensionen in den kommenden Jahren, welche Vorsorge-Themen beschäftigen die Menschen in Zukunft? Für die IMAS-Studie wurden im Oktober letzten Jahres österreichweit 1.000 Personen im Alter zwischen 16 und 65 Jahren befragt. Dabei zeigte sich: Die Ansprüche der älteren Menschen haben sich völlig verändert, so Studienautor Paul Eiselsberg vom IMAS Institut: "Wir erleben eine flexible, intensive, nutzungsorientierte, reisefreudige aber auch gesundheitsbewusste Zielgruppe, die nicht mit der Großelterngeneration vergleichbar ist.“

Nur jeder Zweite „glaubt“ noch an staatliche Pension

Die Lebenserwartung steigt, die Zahl der Erwerbstätigen sinkt. Bereits 2030 wird jede vierte Österreicherin und jeder vierte Österreicher älter als 65 Jahre alt sein. Laut der im Auftrag der S-Versicherung, Erste Bank und Sparkasse erstellten Studie erwarten rund zwei Drittel der Menschen in Kärnten, dass der Lebensstandard ohne private Vorsorge sinkt. Nur mehr jeder Zweite glaubt, dass es die staatliche Pension in zehn bis 20 Jahren noch geben wird. Mehr als ein Drittel erwartet, dass sich das Pensionsantrittsalter erhöhen wird und zwei von drei Befragten halten eine private Gesundheits- und Pflegeversicherung für unverzichtbar.

Manfred Bartalszky von der Wiener Städtischen Versicherung spricht sich für ein Drei-Säulen-System aus, also "staatliche Pension, betriebliche Vorsorge und auch die private Vorsorge. Ich glaube, hier braucht es die Stärkung durch die Regierung, es im neuen Regierungsprogramm auch zu detaillieren – also eine Reihe an Dingen, um das, was von der Bevölkerung gesehen wird, auch abzusichern.“

Bankexperte: Unter 100 Euro bringt Vorsorge nichts

Durchschnittlich rund 88 Euro werden in Kärnten monatlich für Pensions- und Pflegevorsorge zurückgelegt. Das sei viel zu wenig, so Rudolf Köberl, Privatkundenbereichsleiter der Kärntner Sparkasse und deutlich unter dem österreichweiten Schnitt von 120 Euro.

Köberl: "25 Prozent der Bevölkerung sorgen österreichweit gar nicht vor oder unter 50 Euro – und unter 50 Euro kommt wirklich gar nichts zusammen. Nur 20 Prozent sind in einer Größenordnung von 100 und 300 Euro, wo man sagen kann: Hier lässt sich wirklich von einer Eigenversorgung sprechen.“

Sparbuch wegen Niedrigzinsen als Vorsorge „ungeeignet“

Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus sei ein Sparbuch als Vorsorge nicht mehr geeignet. Längerfristige Veranlagungen am Kapitalmarkt seien auch in puncto Risiko sehr sicher. Dass Bewusstsein für Vorsorge sei zwar da, jetzt müsse aber – auch durch politische Rahmenbedingungen – unterstützt gehandelt werden, so die Finanzexperten.