Wolf am Pistenrand
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Chronik

Hüttenwirtin schildert Begegnung mit Wolf

Die Bilder über eine angebliche Wolfssichtung bei Arnoldstein haben am Dienstag weiter für Diskussion gesorgt. Eine Hüttenwirten hatte das Tier im Skigebiet Dreiländereck auf einer Skipiste gesehen. Ihren Angaben zufolge habe es sogar geheult.

Marion Pucher, Hüttenwirtin im Skigebiet Dreiländereck, hielt das Tier eigenen Angaben zufolge für einen Hund. Weil er aber merkwürdig aussah und dann auch noch zu heulen begann, ist sie überzeugt, dass sie einen Wolf gesehen hat.

„Ich bin an der Theke gestanden und habe aus dem Fenster geschaut“, sagte Pucher. Das sei am Montag gegen 10.00 Uhr gewesen. „Menschen waren keine auf der Piste. Ich hab mir im ersten Moment gedacht, das ist ein Hund.“ Das Aussehen des Tieres sei ihr dann aber doch merkwürdig vorgekommen. Sie ging hinaus und sah sich nach einem Halter, vielleicht einem Skitourengeher um. „Dann ist er zum Lifthäusl und hat zu heulen angefangen. Da war mir dann klar, das ist kein Hund.“

Tier begann laut Schilderung zu heulen

Nachdem das Tier in Richtung Slowenien weitergelaufen war, kehrte es 20 Minuten später noch einmal zurück, heulte erneut und verschwand wieder. Es kam ihr so vor, als wäre der Wolf auf Partnersuche oder rufe jemanden, sagte Pucher. Angst habe sie jedenfalls keine gehabt. „Er hat kein Interesse gezeigt, nicht einmal ein bisschen.“ Aus ihrer Sicht sei es normal, dass in stark bewaldeten Gebieten auch ein Wolf leben könne. Die große Aufmerksamkeit, die die Wolfssichtung bekommt, verstehe sie nicht.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Wolf am Pistenrand
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Wolf neben dem Schlepplift
Wolf auf der Skipiste
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Wolf quert Lifttrasse
Wolf in der Nähe von Bierbänken
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Wolf bei einem Rastplatz
Wolf bei Bierbänken
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Wolf beim Rastplatz
Wolf am Pistenrand
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Großaufnahme Wolf am Pistenrand

Ein Experte bestätigte dem ORF, dass es sich hier nicht um einen Schäferhund oder Husky handelte. Es sei tatsächlich ein Wolf gewesen, der gemächlich bei einer Schlepplifttrasse unterwegs war und sich fotografieren ließ, hieß es.

Das Dreiländereck liegt exakt im Schnittpunkt von Österreich, Italien und Slowenien.

Wolf am Dreiländereck

Das Tier war mitten im Skigebiet unterwegs.

Vergrämung wird versucht

Der Wolfsbeauftragte des Landes Kärnten, Roman Kirnbauer, sagte am Dienstag, die Situation werde nun sehr genau beobachtet, weil ein Wolf, der sich so nahe an Menschen heranwagt, ein untypisches Verhalten zeige, hieß es in einer Stellungnahme des Landes Kärnten.

Statur und Fellfärbung sprechen zwar dafür, hundertprozentig fix sei das aber dennoch nicht, dass es ein Wolf sei.

Vergrämung wird versucht

Der für Jagd zuständige Landesrat Martin Gruber (ÖVP) nahm bei der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung Stellung zu der Wolfssichtung. Wegen gewisser Merkmale, wie etwa der Beine des Tieres, sei die Wahrscheinlichkeit „sehr hoch“, dass es sich tatsächlich um einen Wolf gehandelt hatte. Der habe ein „nicht natürliches Verhalten“ an den Tag gelegt, so Gruber: „Auf Pisten zu spazieren und in der Nähe von bewirtschafteten Hütten herumzugeistern, entspricht nicht dem normalen Verhalten eines Wolfes.“

Man werde aus diesem Grund die Lage genau beobachten: „Sollten diese Auffälligkeiten mehrmals auftreten, dann wird es auch einen Bescheid über die Ausnahme von den Schutzbestimmungen geben, das heißt Vergrämung und schlussendlich Tötung.“