Chronik

Eltern wegen Misshandlung vor Gericht

Eine Mutter und ein Stiefvater haben sich am Freitag am Landesgericht Klagenfurt wegen Kindesmisshandlung verantworten müssen. Das Kind soll mit einem Gürtel geschlagen und mit Brennnesseln eingerieben worden sein. Der Prozess wurde vertagt.

Die beiden Angeklagten waren bereits im Jahr 2016 ein Paar, bis zu dem Zeitpunkt, als der Mann gewalttätig wurde: Er würgte und trat seine Lebensgefährtin und hielt ihr eine Gaspistole an den Kopf. Dafür fasste er auch eine Haftstrafe aus. Nachdem der Mann aus dem Gefängnis entlassen wurde, fingen die beiden im Jahr 2018 wieder eine Beziehung an. Damals kamen die Kinder der Frau, die sie mit einem anderen Mann hat, immer wieder mit dem 28-Jährigen in Kontakt. In dieser Zeit soll es auch zu den Misshandlungen gekommen sein – zumindest hatte der Bub, der 2011 geboren wurde, dies Betreuern gegenüber angegeben.

Angeklagten sprechen von Intrige

Das bestritten die beiden Angeklagten vor Richterin Michaela Sanin. Die 29-jährige Mutter vermutete eine Intrige des Kindesvaters und seiner Mutter: „Meine Ex-Schwiegermutter hasst mich. Sie hat die Kinder manipuliert.“ Dass er in einen Rosenkrieg geraten war, erklärte auch der 28-Jährige. „Ich habe den Bub niemals geschlagen.“ Dass auch eine Tochter der Frau die Misshandlungen gesehen haben will, könne er nicht verstehen: „Für mich war das ein Schock, wie ich die Aussage gehört habe, ich habe sie sehr gerne gehabt.“ Den Kindern müsse das eingeredet worden sein, sagte er auf eine entsprechende Frage von Staatsanwalt Christian Pirker.

Laut Anklage sollen die beiden das Kind mit einem Handykabel und einem Gürtel geschlagen haben. Außerdem soll der Bub mit Brennnesseln eingerieben worden sein. Am nächsten Verhandlungstag sollen einige Zeugen aussagen, wie etwa der Kindesvater, die Intensivbetreuerin der Familie und die zuständige Amtsärztin. Auch ein kinderpsychologisches Gutachten soll erstellt werden.