Die ÖVP ruft 2020 zum Jahr der Regionen aus. Eine große Herausforderung sei die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung – mit deutlich mehr älteren Menschen und – außerhalb des Kärntner Zentralraums – bis zu einem Viertel weniger Kinder.
Bis Oktober soll ein Masterplan für den ländlichen Raum erarbeitet werden, sagte Parteiobmann Martin Gruber. Die ÖVP will für Kärnten kein Einheitskonzept verordnen, sondern regional unterschiedliche Lösungen herausarbeiten: „Jede Region soll das Rüstzeug in die Hand bekommen, das sie benötigt, um lebenswert zu bleiben.“
Geld für Infrastruktur und betriebliche Tageseltern
Den Rückstau in Sachen Infrastruktur wolle man mit heuer 35 Millionen Euro für den Straßenbau, 2,5 Millionen Euro für Radwege und zehn Millionen Euro für das ländliche Wegenetz abbauen, so Gruber.
Bei der Kinderbetreuung müsse das Angebot flexibler und an die Bedürfnisse von Alleinerziehenden angepasst werden, sagt ÖVP-Klubobmann Markus Malle. Er denke an Anschubfinanzierungen für mehr betriebliche Tageseltern. Diese sollen mindestens sechs Kinder in einem eigenen Raum vor Ort betreuen. „Ich denke, da hätten wir enorm viel Potenzial“, sagt Malle. Es müsste nicht immer ein eigener Kindergarten mit strengen Vorschriften sein. Im Zentralraum müssten allerdings auch Kindergärten und Kindertagesstätten ausgebaut werden.
Schnellbussystem soll S-Bahn ergänzen
Wirtschaftsreferent Sebastian Schuschnig will weiter Erleichterungen für Unternehmen umsetzen, die investieren wollen. Im öffentlichen Verkehr soll mit einer breiten Umfrage ab Februar geklärt werden, was sich die Kärntner an Angebot bei Bus und Bahn wünschen. Für Pendler, aber auch andere Nutzer des öffentlichen Verkehrs werde an einem Schnellbussystem für große Siedlungskerne in den Regionen gearbeitet. Dieses solle als Ergänzung zum bereits vorhandenen S-Bahn-System dienen.
Laut Schuschnig könnten Schnellbusse etwa zwischen Feldkirchen und Klagenfurt, Kötschach-Mauthen und Hermagor, sowie im Raum Völkermarkt fahren. Für den Bahnverkehr kündigte Schuschnig an, eine Variantenstudie für den Zentralraum werde noch im Frühjahr vorgestellt.
Die FPÖ kritisiert die ÖVP-Ankündigungen eines neuerlichen Masterplans als „Frotzelei der Bürger“. Das Team Kärnten bezweifelt zudem die Finanzierbarkeit eines Schnellbus-Systems.