An den Weihnachtsfeiertagen haben die Bereitschaftsdienste der Hausärzte in Kärnten noch gut funktioniert. An diesem verlängerten Wochenende tun sich aber große Lücken auf. Eine Ausnahme bildet Klagenfurt, denn hier gelten noch Zusatzvereinbarungen mit der Stadt.
Kein Arzt im Dienst
In folgenden Gebieten steht drei Tage lang gar kein Hausarzt zur Verfügung: Von Kirchbach im oberen Gailtal bis ins Lesachtal, in Millstatt, Seeboden, Brückl, Maria Saal, Pischeldorf, Ferndorf, Weissenstein und Feistritz-Paternion.
Von Samstagabend bis Dienstagfrüh versieht in Ferlach kein Arzt seinen Dienst. Auch in Oberdrauburg, Dellach im Drautal oder in Kühndsdorf, Eberndorf, St. Kanzian und Völkermarkt zeigt die Liste im Internet große Lücken.
Ärztebereitschaft bis auf Klagenfurt gekürzt
Vor einem Jahr wurde die Bereitschaft an Wochenenden und Feiertagen in der Nacht gestrichen, die Ärzte versahen von 7.00 bis 19.00 Uhr ihren Dienst. Mit Jahresbeginn ist die Ärztebereitschaft außerhalb von Klagenfurt auf die Zeit von 8.00 bis 18.00 Uhr gekürzt worden. Der Dienst ist freiwillig, die Entlohung ist höher, aber in vielen Sprengeln gibt es einfach zu wenige Ärzte.
Ärztekammer hofft auf keine Wiederholung
Die Präsidentin der Ärztekammer, Petra Preiss, hofft dennoch, dass so etwas wie an diesem Wochenende künftig nicht mehr passiert: "Das ist sicherlich zu einem erheblichen teilbedingt durch die Neuregelung, die sich noch nicht eingespielt hat. Im Verlauf des Jahres haben wir schon deutlich höhere Besetzungsgrade und wir hoffen, dass sich das in Zukunft auf deutlich höherem Niveau einspielen wird.
Neues System offenbar zu kurzfristig für viele Ärzte
Das neue System ist erst kurz vor Weihnachten freigeschaltet worden, viele Ärzte haben wohl zu wenig Zeit gehabt um zu entscheiden. Preiss dazu: „Das heißt, dass die Kolleginnen und Kollegen, die aus dem wahlärztlichen Sektor hier einspringen könnten und es in Zukunft auch werden, zum Teil nur die Weihnachtsfeiertage hatten, um sich einzuteilen – das ist natürlich sehr kurzfristig. Wir rechnen sehr stark damit, dass über die kassenärztlichen Kolleginnen und Kollegen hinaus weitere Teilnehmer an diesem System zu einer deutlich höheren Besetzung führen werden.“
Gesundheitsreferentin verwundert über Lücken
Aus dem Büro von Gesundheitsreferentin Beate Prettner von der SPÖ heißt es, das Land sei für die Einteilung der Dienste an den Wochenenenden und Feiertagen nicht zuständig, sondern nur für die Dienste an den Werktagen. Die Einteilung an den Wochenenden obliege Ärztekammer und Österreichischer Gesundheitskasse. Die Lücken im hausärztlichen Bereitschaftsdienst seien dennoch verwunderlich, gerade weil es eine Neuregelung gegeben habe.
Gesundheitskasse: „Zukunft schaut anders aus“
Auch bei der Österreichischen Gesundheitskasse, die den Wochenend- und Feiertagsdienst mitfinanziert und einteilt, erklärt man sich die fehlenden Besetzungen mit der Kurzfristigkeit. Elke Jenkner, zuständig für die Bereiche Vertragspartner, Leistungswesen und Gesundheit, ist zuversichtlich: „Die Pläne, die die Ärztekammer bereits gemacht hat, zeigen, dass die kommenden Wochenenden bereits sehr gut besetzt sind. Es ist Anfang Jänner einfach das Problem da, dass viele einen Urlaub gebucht oder andere Verpflichten haben, die Zukunft aber anders ausschaut.“
Rund um die Uhr-Auskünfte bei „Gesundheitshotline“
Die Österreichische Gesundheitskasse verweist in dem Zusammenhang auch auf die neue „Gesundheitshotline“ 1450, die vergangenen November eingeführt wurde. Medizinisches Fach- und Pflegepersonal beantwortet dort österrreichweit von 0.00 bis 24.00 Uhr sämtliche Gesundheitsfragen und steht für Auskünfte rund um die Uhr zur Verfügung.