Offenes Buch liegt auf einem Tisch
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Lifestyle

Aus dem Leben einer Krimiautorin

Die deutsche Krimiautorin Tatjana Kruse ist bekannt für die liebenswerten, skurrilen Figuren in ihren Büchern. Anlässlich des Krimifestivals im November war Kruse in Kärnten und plauderte über ihre Inspirationen und wie alles begann.

Bücher und Geschichten zu schreiben ist der Traum Vieler, man sollte auch davon leben können. Hauptberufliche Autoren gibt es nicht sehr viele, Tatjana Kruse gelingt es allerdings seit vielen Jahren. Die Bestsellerautorin wurde bekannt mit ihren „Krimödien“ – lustigen Krimis mit wenig Blut und viel Humor. Von Beruf ist Kruse eigentlich Literaturübersetzerin aus dem Englischen und habe beim Übersetzen vieler Krimis gedacht, das könnte sie auch und womöglich besser.

„Ich brauche einen knackigen Titel“

„Der Fluch ist, dass ich für meinen allerersten Versuch gleich einen Preis bekommen habe und dachte, boa, ich kanns. Ich habe nie wieder einen Preis bekommen, aber seitdem schreibe ich.“ Ihre Fans lieben Bücher wie „Meerjungfrauen morden besser“, oder „Manche mögens’ tot“, oder die Serie der Schnüffelschwestern.

Kruse sagt, sie brauche für sich selbst beim Schreiben schon einen packenden Titel. Die letzte Entscheidung liege beim Verlag, aber sie brauche das für sich selbst. Dann ergebe sich das Buch von alleine.

„Habe viel Spaß beim Schreiben“

Wichtig sei, dass der Plot rund sei, beim Schreiben tobe sie sich dann gerne mit der Sprache aus. „Ich habe viel Spaß beim Schreiben.“ Kruse sagt, sie habe immer etwas zu Schreiben dabei, falls unterwegs Ideen kommen. Früher habe sie im Zug auch mitgeschrieben, wenn andere Leute etwas erzählt hätten, das sei nicht so gut angekommen, jetzt tippe sie es halt in ihr Handy. „Man will nicht gern neben mir im Zug sitzen, ich schreibe alles mit.“

„Eigentlich bin ich grottenfaul“

Wenn man vom Schreiben lebe, müsse man Abgabetermine einhalten. Trotzdem sagt Kruse, sie sei „grottenfaul“: „Ich kann durchaus ein halbes Jahr auf der Couch liegen und Serien bingewatchen, aber
irgendwann merke ich, es ist Abgabe und dann schreibe ich rund um die Uhr. Ich brauche den Druck. Da darf aber nichts mehr passieren. Ich hatte einmal einen Computercrash und da ist der ganze Plan durcheinander.“

Überziehen dürfe man heute nicht mehr, das sei vielleicht früher möglich gewesen, aber es hänge ein Rattenschwanz an dem Termin. „Die Lektorin wartet, die Druckerei wartet.“ Wenn man als Autor nicht pünktlich abgebe, bekomme man keinen Folgevertrag.

Schreibmarathon vor Abgabetermin

Wenn es dann doch eng werde, stehe sie um fünf Uhr in der Früh auf, koche zwei Kannen Kaffee und dann sei sie auf Betriebstemperatur. „Ich schreibe durch bis um zwölf, falle wie tot auf die Couch, wenn ich aufwache, lese ich noch einmal durch, was ich an den Tag geschrieben habe. Bis dann der Rohentwurf steht, dann bügle ich nochmal drüber und gebe ab.“ Ohne Kaffee gehe bei ihr nichts, sie zähle die Tassen nicht mehr „Ich bin schon ein Kaffeejunkie.“