Kinder gehen mit Zweigen zum Schappen
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Schappen: Zweigenschläge fürs Glück

Der 28. Dezember ist der „Unschuldige Kindertag“. Ein uralter Brauch, bei dem Kinder am Vormittag von Haus zu Haus ziehen, um Erwachsenen mit Zweigenschlägen – dem Schappen – Glück und Segen zu bringen. Dafür gibt es Süßigkeiten oder Geld.

Am Tag der unschuldigen Kinder wird der in Bethlehem neugeborenen und auf Geheiß des König Herodes ermordeten Kinder gedacht. Im Mittelalter wurde der Tag in Schulen und Klöstern zum Kinderfest. Kinder wählten für diesen einen Tag auch einen Kinderbischof.

Schappen am unschuldigen Kindertag
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Nachbarn in Pulst (Gde. Liebenfels) werden „geschappt“

Kleine Gaben für die Kinder

Heute gehen vor allem Kinder, die noch nicht gefirmt wurden, zu den Häusern. Bis Mittag müssen sie fertig sein, danach werden sie „verjagt“. In manchen Pfarren werden die Zweige der Kinder zuvor gesegnet. Als Dank erhalten die Kinder Süßigkeiten oder einen Geldbetrag, früher waren es Obst und Früchte.

Mehrere Geschenketage

Volkskundler Heino Schinnerl sagte: „Es war einer der Geschenketage, der sich verlagerte. Ursprünglich war der Nikolaus der Geschenketag, dann war es das Christkind und die Kinder werden dann noch einmal beschenkt, am Schapptag.“ Den Brauch gebe es in ganz Europa, vor allem aber in Südeuropa. Das habe wohl damit zu tun, dass es im Norden den evangelischen Raum gebe, und das Schappen sei eher im Katholischen angesiedelt. „Der Schlag mit dem grünen Zweig ist auch ein Fruchtbarkeitssymbol, da gibt es auch unterschiedliche Reime.“

„Geschappt“ wird in Kärnten mit einem Nadelzweig, dabei wird meist folgender Vers aufgesagt: Frisch und gsund, frisch und gsund, lang leben und gsund bleiben, nix glunzn, nix klogen bis i wieder kumm schlogen.