Buntspecht
Ralph Winkler
Ralph Winkler

Aufruf zur Vogelzählung im Garten

Vom 4. bis zum 6. Jänner 2020 können Vogelfreunde eine Stunde lang Vögel beobachten und zählen. Die „Stunde der Wintervögel“ findet bereits zum elften Mal statt. Vorwissen ist keines erforderlich. BirdLife sammelt die Daten und wertet sie aus.

Dass einige heimische Vogelarten langsam verschwinden ist eine Tatsache, die viele nicht wahrhaben wollen. Die Feldvögel stehen an erster Stelle. Diese gefährdetsten Vogelarten sind nicht am Futterhäuschen anzutreffen. „Aber auch dort merken wir große Rückgänge – beim Grünfink etwa“, so Andreas Kleewein von BirdLife Kärnten.

„Citizen Science-Projekt“ – jede Zählung wichtig

Am Dreikönigswochenende zwischen 4. und 6. Jänner gilt es für alle Vögelfreunde, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Gezählt werden kann zu einer beliebigen Tageszeit. „Die jährliche Vogelzählung ist ein wichtiger Beitrag zur Forschung", so Gábor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich.

Kohlmeise auf einem Ast
ORF
Vogelexperten beobachteten in diesem Winter mehr Meisen, Gimpel und Bergfinken als üblich

Und, es bietet jedem die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit der heimischem Vogelwelt – "im Garten oder im heimischen Park, damit man die Arten etwas besser kennenlernt. Zum anderen ist es ein „Citizen Science"-Projekt und das ist etwas Wunderbares“, so Andreas Kleewein.

Spatz war meist gezählter Vogel im Jahr 2019

Im Mittelpunkt dieser winterlichen Vogelzählung stehen heimische Vogelarten, die bei Schnee und Kälte ausharren und den Winter in Österreich verbringen. Wo kommen sie vor? Wo sind sie häufig und wo selten geworden? Wie wirkt sich das aktuelle Wetter auf die Wintervögel aus? Je mehr Vogelfreunde mitmachen, desto aussagekräftiger werden die Ergebnisse und desto besser könne sich BirdLife Österreich für den Schutz der heimischen Vögel stark machen.

Bei der letzten „Stunde der Wintervögel“ im Jänner 2019 meldeten 12.783 Teilnehmer insgesamt 322.391 Vögel. Der am häufigsten angetroffene Vogel in Österreichs Gärten war erstmals der Haussperling (Spatz), Platz zwei ging an die Kohlmeise, Platz drei an den Feldsperling.

Die Formulare dafür findet man im Internet auf der Homepage von Birdlife. Kleewein: „Man kann sich das analoge Formular ausdrucken und es zu Birlife senden oder online über die Meldeplattform von Birdlife melden“.

Invasion der Eichelhäher

Vogelexperten beobachteten im Herbst eine Invasion der Eichelhäher. Die Wissenschaftler von BirdLife nehmen an, dass die Vögel aus dem Nordosten Europas kommen, aus Skandinavien und Russland, wo vermutlich ein nahrungsarmer Herbst auf eine erfolgreiche Brutsaison folgte. „Deshalb weichen die Tiere Richtung Westen und Südwesten, also auch zu uns, aus“, so Norbert Teufelbauer von BirdLife Österreich. Viele Eichelhäher zogen bereits weiter zu mediterranen Eichenwäldern im Mittelmeerraum. Nun wird die „Stunde der Wintervögel“ zeigen, wo und wie viele Eichelhäher in Österreich geblieben sind. Durch sein prächtig gefärbtes Gefieder und seinen durchdringenden Ruf „Rätsch Rätsch“ fällt der Eichelhäher schnell auf.

Mehr Vögel beobachtet

Die laufenden Beobachtungen der Ornithologen zeigen auch, dass heuer sehr viele Vögel den Winter in Österreich verbringen. „Wir beobachten, dass sich mehr Meisen, Gimpel und Bergfinken in unserem Land aufhalten, als üblich.