Gesundheit

Lösung für Notarzt-Notstand gesucht

Beim derzeitigen Notarztsystem in Kärnten sei „Feuer am Dach“ warnen Ärztevertreter. Notarztdienste seien immer schwerer zu besetzen. In Kärnten haben etwa 600 Ärzte eine Notarztausbildung. Nur etwa 140 von ihnen arbeiten aber – zusätzlich zu ihrer Arbeit im Krankenhaus – als Notärzte. Die Ärztekammer fordert Maßnahmen vom Land.

Bei Unfällen und medizinischen Notfällen zählt jede Sekunde. Im Schnitt werden Notärzte 12.000 Mal im Jahr zu Einsätzen gerufen. Einer von ihnen ist Dieter Kopper. Eigentlich ist er in Pension- als Notarzt aber immer noch tätig. Er leide an einem „Helfersyndrom“, sagt er und ihm liege am Leben der Menschen sehr viel.

Noch einige weitere, bereits pensionierte Ärzte unterstützen derzeit das Notarztsystem in Kärnten. So können fast alle Dienste besetzt werden. Es gebe aber immer wieder Tage – vor allem Feiertage – die Probleme bereiten würden. Die Ärztekammer befürchtet, dass es in den nächsten Monaten nicht mehr möglich sein wird, einen lückenlosen Dienstplan aufrecht zu erhalten.

Land sieht für zusätzliche Stellen momentan schwarz

Roland Steiner, Notarztreferent der Ärztekammer, sagt, es werde seit drei oder vier Jahren versucht, auch die Politik zu sensibilisieren: „Andere Länder haben schon ein anderes System aufgezogen. Das heißt, es werden die Notarztdienste den Krankenhäusern zugeordnet und in die Dienstzeit aufgenommen. Das würde auch die jüngere Generation befürworten.“

In Kärnten würde man dafür 40 zusätzliche Arztstellen benötigen. Für das Land derzeit nicht machbar. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) sagt, das Angestelltenverhältnis betreffend sei es auch ihr Ziel, es in die Realität umzusetzen. Eine langfristige Ausrichtung sei nötig, da es mehr Arztstellen brauche, die es noch nicht gebe.

Verbesserungspotenzial wird ausgelotet

Das Notarztwesen wird vom Land mit jährlich knapp acht Millionen Euro finanziert. Inklusive Flugrettung sind täglich elf Notärzte im Einsatz.

Eine aktuelle Studie, die vom Land in Auftrag gegeben wurde, stelle dem Notarztsystem in Kärnten grundsätzlich ein gutes Zeugnis aus. Es gebe aber Verbesserungsbedarf. Daher soll in den nächsten Wochen gemeinsam mit Vertretern der Ärzteschaft über künftige Maßnahmen beraten werden.