Schweine kuscheln in der Gruppe
ORF/Irmgard Ceesay
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Tiere

Weihnachten auf dem Gnadenhof

Auch auf dem Gnadenhof in Grafenstein wird Weihnachten gefeiert. Am Vormittag des 24.12. ist der Gnadenhof für Besucher geöffnet. 125 Tiere sind derzeit auf dem Hof, der sein zehnjähriges Bestehen feiert. Man sucht immer noch nach Futterspendern, der Bedarf ist groß.

Zwischen 9.00 und 12.00 Uhr ist der Gnadenhof für Besucher geöffnet. Gerade zu Weihnachten ist der Andrang besonders groß, so Besitzerin Willemine van Ee: „Die Menschen wollen mit den Tieren zusammensein, in den Gehegen, beim Füttern und Striegeln.“ Die Besitzerfamilie bleibt bis rund 16.00 Uhr, ihre Kinder besuchen jedes einzelne der Tiere, die etwas Leckeres bekommen. „Mit manchen wird spazierengegangen, das sei ein besonderer Tag. In der Heiligen Nacht komme jedoch niemand mehr vorbei“, so van Ee.

Hängebauchschweine fanden zueinander

Ob die Tiere, der Legende nach, in der Heiligen Nacht doch miteinander sprechen? Willemine van Ee meint, ganz bestimmt: „Ich glaube aber, dass die Tiere immer miteinander kommunizieren. Zum Beispiel die Hängebauchschweine machen sich ein Nest und dabei grunzen sie sich an.“ Dieses Pärchen fand sich gerade erst. Das Weibchen hatte einen Schlaganfall, sie ist blind und geht einseitig.

Hängebauchschweine im Stall
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Der Hängebaucheber kümmert sich rührend um seine Partnerin und bringt immer Heu zum Zudecken

In der großen Gruppe stößt sie an anderen Tieren an, das führte zu Aggressionen, seitdem war sie allein, so Willemine van Ee. Nun fand sie also einen Partner: „Er trägt immer wieder viel Stroh und legt es auf ihr ab, damit sie zugedeckt ist, das ist herzig zum Zuschauen.“ Die beiden sind nicht nur lieb miteinander, sondern sie freuen sich über Kontakt mit Menschen und besonders über Kinder.

Die zwei Ziegen sind neu am Hof
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Zwei Ziegen kamen aus dem Tierschutzzentrum in Klagenfurt

125 Tiere werden versorgt

Für die Gnadenhofbesitzerin ist es immer besonders schön, zu sehen, wie Tiere, aufgrund dessen, was sie erlebt haben, langsam zutraulich werden und sich auf neue tierische Freundschaften einlassen können. Der Melcherhofer feiert heuer sein zehnjähriges Jubiläum. 125 Tiere sind derzeit hier zuhause. Wichtig seien da natürlich auch Spender: „Wir bekommen von einigen Betrieben und auch Privatpersonen Futterspenden, Brot, Gemüse, Obst.“ Fast 70 Schweine leben hier und werden mit Futterspenden ernährt. „Es ist noch nicht genug, viel Bedarf ist noch beim Grünfutter und Heu, das muss gekauft werden. Da ist es schwer, Spender zu finden.“

Schafe fressen aus der Raufe
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Drei Schafe sind auch neu am Hof

Schafe vor Schlachtung gerettet

Ansonsten befinden sich auf dem Gnadenhof noch Pferde, Ziegen, Schafe, Kaninchen und Lamas. Kurz vor Weihnachten sind einige Tiere dazugekommen: „Wir haben das Lama Konstanin, weil seine Besitzerin ins Ausland ziehen hat müssen. Wir haben auch drei Schafe aus Pörtschach und zwei Ziegen aus dem Tiko.“ Die Schafe wurden vor dem Schlachten gerettet, doch die Retterin habe die Tiere nicht versorgen können. Daher seien sie am Gnadenhof. Die neu angekommenen Ziegen und Schafe sind gemeinsam im Stall untergebracht.

Ausflüge ins Freie möglich

In der Mitte des Geheges steht eine Heuraufe, die Tiere haben auch die Möglichkeit, ins Freie zu gelangen. Dazu sei laut Willemine van Ee eine Rampe gebaut, denn die Tiere brauchen auch Tageslicht und Abwechslung. Um zu den Neulingen zu kommen, muss man bei den Schweinen vorbei, die überall faul im Heu herumliegen. Es scheint fast so, als würden sie jetzt im Winter mehr Ruhe brauchen: "Sie brauchen einerseits mehr Ruhe, aber gerade am Vormittag, wenn sie gefüttert werden, sind sie aktiver, als im Sommer. Danach kuscheln sie sich in der Gruppe zusammen und rasten.

Zu Silvester ist Familie van Ee natürlich auch in der Nacht bei den Tieren, denn der Lärm sei für die Tiere verwirrend und verängstigend.