Zwei rote leere Parkbänke.
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Soziales

Männer öfter wohnungslos

628 Menschen waren in Klagenfurt im Oktober von Wohnungslosigkeit betroffen, wie eine aktuelle Studie zeigt, die von der Stadt in Auftrag gegeben worden ist. Die Daten von 25 Institutionen der „Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe“ zeigen, besonders Männer sind betroffen.

Einen Monat lang sah sich die Bundesarbeitsgemeinschaft die Situation in Klagenfurt genau angesehen. In 628 Fällen waren Menschen von Wohnungslosigkeit betroffen. Von Obdachlosigkeit, der schlimmsten Form, bis hin zu ungenügendem Wohnen, damit ist gemeint, wenn Menschen in Wohnprovisorien wie in Wohnwagen oder Garagen leben.

Männer mehr sichtbar

Eines fällt dabei auf: Besonders viele Männer sind betroffen, sagte Heinz Schoibl von der Arbeitsgemeinschaft: „Frauen sind zwar häufiger von Armut betroffen, als Männer, aber wenn es um Fragen der sichtbaren Armut geht, um Fragen der Zugangsschwellen zu Einrichtungen, stehen Männer im Vordergrund.“

Die Studie kann allerdings nur jene Fälle beleuchten, die bekannt sind. Die Dunkelziffer dürfte aber um einiges höher sein: Frauen etwa bleiben oft in Beziehungen, weil sie sich selbst keine Wohnung leisten können. Die Politik sieht die Studie als klaren Arbeitsauftrag. So müssten etwa Schnittstellen zwischen Institutionen geschaffen werden, sagte Sozialreferent Jürgen Pfeiler (SPÖ). Es gehe darum, wie man die Menschen bei der Wohnraumbeschaffung unterstützen könne.

Mehr betreutes Wohnen für psychisch Kranke

Hier gehe es laut Wohnungsreferent Frank Frey (Grüne) auch um psychisch kranke Personen. Er meint, es müsste hier betreutes Wohnen angeboten werden, hier gebe es seiner Ansicht nach zu wenig Angebote. Handlungsbedarf sehen die beiden auch beim Land Kärnten. Etwa 44 Prozent der Obdachlosen in Klagenfurt sind laut dieser Studie aus einem anderen Kärntner Bezirk zugezogen. Hier müsse es eine gemeinsame Lösung auf Landesebene geben, so die beiden Stadtvertreter.