Die Sepsis zählt zu den häufigsten Todesursachen, noch vor Volkskrankheiten wie dem Schlaganfall. An einem Schlaganfall starben im letzten Jahr 4.569 Menschen, also rund 2.000 weniger, als an der Blutvergiftung. Dennoch wird die Sepsis eher verharmlost. Die Kärntnerin Dagmar Uran landete wegen einer solchen Sepsis auf der Intensivstation des Klinikum Klagenfurt.
Lungenentzündung aus dem Urlaub mit gebracht
Dagmar Uran kehrte im November nach einem Urlaubsaufenthalt im Ausland angeschlagen zurück. „Ich war immer nur müde, mir war leicht schlecht und dann habe ich bis zu 40 Grad hohes Fieber bekommen.“ Ihr Zustand wurde von Tag zu Tag schlechter, bis sie schließlich Gedächtnislücken bekam. Kurz danach wurde die 59-Jährige ins Klinikum gebracht und landete auf der Intensivstation.
Immer wieder Fälle von Blutvergiftung
Eine Blutvergiftung oder Sepsis ist eine schwere Infektion, die außer Kontrolle gerät. Schuld sind Bakterien oder Viren.
In ihrem Körper wütete eine Sepsis. Ursache war eine durch Bakterien ausgelöste Lungenentzündung. Diese Bakterien machten sich in ihrem ganzen Körper breit, ihr Leben hing an einem seidenen Faden. Dagmar Uran musste künstlich beatmet werden, sie lag drei Wochen lang im Dämmerschlaf und erhielt Medikamente zur Schmerzausschaltung. Heute ist sie wieder gesund, kommt aber noch zur Kontrolle ins Klinikum.
Jeder Vierte bis jeder Dritte stirbt an der Sepsis
Die Sepsis ist deswegen so bedrohlich, weil es zu massiven Schädigungen der Organe kommt, sagt Rudolf Likar, der Leiter der Abteilung für Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt. „Das kann durch Bakterien, Viren oder Pilze verursacht werden. Das heißt, ich kann Keime durch eine offene Wunde, durch eine Lungenentzündung oder eine Entzündung im Harntrakt in den Körper bekommen. Die Sepsis hat eine hohe Mortalitätsrate. 20 bis 30 Prozent der Betroffenen sterben an der Sepsis.“
Der Grund ist Organversagen. Wenn Bakterien in die Blutbahn geschwemmt werden, können sie den gesamten Blutkreislauf befallen. Sie produzieren Gifte und das Immunsystem spielt verrückt. Häufig versagen Leber oder Lungen. 70 Prozent der Betroffenen erleiden eine akute Nierenschädigung.
Bei unklaren Symptomen Arzt aufsuchen
Die Sepsis wird oft zu spät diagnostiziert, sagt Primarius Likar, weil der Patient oft zu spät zum Arzt geht, weil die Symptome denen einer Grippe ähneln und nicht als Symptome einer Sepsis erkannt werden. „Wir müssen dann jene Patienten rechtzeitig heraus filtern, die gefährdet sind. Symptome sind hohes Fieber, Abgeschlagenheit und Atemnot.“ Patientinnen und Patienten sollten also bei unklaren Symptomen, wie außergewöhnlich hohem Fieber sofort einen Arzt aufsuchen.
Mehr zu dem Fall von Dagmar Uran ist am Montag in ORF 2, in der Sendung Konkret ab 18.30 Uhr zu sehen.