Gesundheit

Frauen fühlen sich oft überfordert

Das Frauengesundheitszentrum Kärnten in Villach feiert sein 20-jähriges Bestehen. Die Beratungsstelle hält bis zu 120 Veranstaltungen im Jahr ab, bietet aber auch Einzelberatungen und E-Mail-Beratungen ab. Viele Frauen fühlen sich durch Erwartungshaltungen überfordert.

Die mehrheitlich vom Gesundheitsreferat des Landes finanzierte Beratungsstelle erreichte in den vergangenen zwei Jahrzehnten bei Veranstaltungen rund 40.000 Frauen. Man versucht, sich im ganzen Land um Frauenanliegen zu kümmern. Drei Mitarbeiterinnen beraten im Gesundheitszentrum kostenlos und geben Orientierungshilfen.

Frauen setzen zu wenig Grenzen

Geschäftsführerin Regina Steinhauser sagte, was sich wie ein roter Faden durchziehe, egal, um welche Krankheit oder Belastung es gehe, dass viele Frauen empfinden, sie hätten zu wenig Grenzen gesetzt und zuviel runtergeschluckt. Sie hätten sich um andere gekümmert und sich selbst hinten angestellt. Das sei ein gesellschaftliches Problem, so Steinhauser.

Erwartungshaltungen an Frauen würden diese immer häufiger unter Druck setzen: „Diese Erwartung, dass Frauen vor allem fürsorglich für andere da sein sollen, ist in der Gesellschaft stark verankert. Deshalb arbeitet das Frauengesundheitszentrum nicht nur zu körperlichen Themen.“ Man betrachte Gesundheit ganzheitlich, da spielen soziale Rahmenbedingungen eine starke Rolle und belasten die Gesundheit von Frauen.

Viele greifen zu „Wundermitteln“

In der Beratungsstelle wird versucht, die Gesundheitskompetenz der Frauen zu stärken, so Steinhauser. Sie arbeiten im Bereich mündige Konsumentin, Gesundheitskompetenz, könne man Angeboten trauen oder handle es sich um Werbung. Frauen mit hoher Belastung haben oft körperliche Symptome und greifen zu „Wundermitteln“, aus dem Leidensdruck heraus. Das koste auch viel Geld, so Steinhauser. „Da haben wir als Institutionen und auch die Politik Verantwortung, auf mehr seriöse Informationen zu achten.“