Laut Heer leisteten die Villacher Pioniere insgesamt rund 4.600 Mannstunden und waren bis Dienstag im Hammergraben bei Zlan in der Gemeinde Stockenboi mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Sie errichteten unter anderem Steinkästen, um Straßen im Unterbau zu verstärken. Bis zu fünf Hubschrauber bewegten in über 130 Flugstunden rund 45 Tonnen Material und Lebensmittel für die abgeschnittenen Kärntner Haushalte und unterstützten die Evakuierungen.

Einsätze am Boden und in der Luft
Bundesheer-Flugretter von den Jägerbataillonen 25 und 26 sowie Sanitätspersonal vom Pionierbataillon 1 waren für etwaige Notfälle ständig bei den Einsätzen in der Luft und am Boden vor Ort. Dieser Einsatz des Bundesheeres in Kärnten wird mit 560.000 an Leistungen beziffert. Die Gemeinden Mallnitz, Stall im Mölltal, Feld am See und Stockenboi waren besonders getroffen. Deshalb wurde das Bundesheer von den Bezirkshauptmannschaften Spittal/Drau und Villach-Land zur Unterstützung angefordert.

Am Beginn des Assistenzeinsatzes, am 16. November, waren anfangs zwei und in weiterer Folge bis zu fünf Bundesheer-Hubschrauber für Erkundungs- und Versorgungsflüge sowie zur Unterstützung der Einsatzkräfte am Boden im Einsatz, wie zum Beispiel bei der KELAG. Ab 18. November beseitigten Soldaten des Pionierbataillons 1 aus Villach mit schwerem Gerät die Folgen einer Geröll- und Schlammlawine auf der Mallnitzer Bundesstraße (B105), um die Erreichbarkeit von Mallnitz wieder sicherzustellen.
Felsbrocken ins Tal befördert
In Feld am See drohte ein rund neun Tonnen schwerer Fels in extrem schwierigem Gelände, auf die darunterliegende Siedlung abzustürzen. Da eine Sprengung zu viele Gefahren mit sich gebracht hätte, wurde der Fels gesichert und mit Ankerhaken, die eingebohrt und eingeklebt wurden, versehen. Mit Stahlseilen und Greifzügen konnte so der tonnenschwere Brocken ins Tal befördert werden.

Zeitgleich waren die Villacher Pioniere auch in der Gemeinde Stall im Mölltal mit einer Hangsicherung beschäftigt. Dort wurden 25 Häuser evakuiert, da ein Stallgebäude und eine zum damaligen Zeitpunkt 180.000 Kubikmeter fassende Jauchegrube abzurutschen drohte. Mit rund 50 Panzerigeln und mit Schotter befüllten, 500 Kilogramm schweren Sandsäcken, sei es gelungen, ein Abrutschen des Hanges zu verhindern.

Weggespülter Hang ersetzt
Die letzte Schadstelle habe sich im Hammergraben in der Gemeinde Stockenboi befunden. Einige Gehöfte waren dort ebenfalls von der Umwelt abgeschnitten, da die Zufahrtsstraße unterspült wurde und so ein Befahren nicht mehr möglich war. Die Pioniere errichteten einen mehrere Meter langen mit Steinen und Schotter befüllten Holzsteinkasten, um so den weggespülten Hang unterhalb der Straße zu ersetzten und diese wieder befahrbar zu machen.