Einsatz mit schwerem Gerät im Hammergraben
Robert Petautschnig/Bundesheer
Robert Petautschnig/Bundesheer
Chronik

Bundesheereinsatz nach Unwettern beendet

Bis vergangenen Samstag haben bis zu 80 Soldatinnen und Soldaten bei den Aufräumarbeiten nach den schweren Unwettern in Oberkärnten geholfen. Die Arbeiten richten vom Wiederherstellen von Straßen bis zur Bewegung von tonnenschweren Felsen. Das Heer beziffert die geleistete Unterstützung mit rund 560.000 Euro.

Laut Heer leisteten die Villacher Pioniere insgesamt rund 4.600 Mannstunden und waren bis Dienstag im Hammergraben bei Zlan in der Gemeinde Stockenboi mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Sie errichteten unter anderem Steinkästen, um Straßen im Unterbau zu verstärken. Bis zu fünf Hubschrauber bewegten in über 130 Flugstunden rund 45 Tonnen Material und Lebensmittel für die abgeschnittenen Kärntner Haushalte und unterstützten die Evakuierungen.

Mallnitzer Bundesstraße von oben
Bundesheer
Mallnitzer Bundesstraße von oben

Einsätze am Boden und in der Luft

Bundesheer-Flugretter von den Jägerbataillonen 25 und 26 sowie Sanitätspersonal vom Pionierbataillon 1 waren für etwaige Notfälle ständig bei den Einsätzen in der Luft und am Boden vor Ort. Dieser Einsatz des Bundesheeres in Kärnten wird mit 560.000 an Leistungen beziffert. Die Gemeinden Mallnitz, Stall im Mölltal, Feld am See und Stockenboi waren besonders getroffen. Deshalb wurde das Bundesheer von den Bezirkshauptmannschaften Spittal/Drau und Villach-Land zur Unterstützung angefordert.

Einsatz mit Panzerigeln in Stall im Mölltal
Robert Petauschnig/Bundesheer
Arbeiten in Stall im Mölltal

Am Beginn des Assistenzeinsatzes, am 16. November, waren anfangs zwei und in weiterer Folge bis zu fünf Bundesheer-Hubschrauber für Erkundungs- und Versorgungsflüge sowie zur Unterstützung der Einsatzkräfte am Boden im Einsatz, wie zum Beispiel bei der KELAG. Ab 18. November beseitigten Soldaten des Pionierbataillons 1 aus Villach mit schwerem Gerät die Folgen einer Geröll- und Schlammlawine auf der Mallnitzer Bundesstraße (B105), um die Erreichbarkeit von Mallnitz wieder sicherzustellen.

Felsbrocken ins Tal befördert

In Feld am See drohte ein rund neun Tonnen schwerer Fels in extrem schwierigem Gelände, auf die darunterliegende Siedlung abzustürzen. Da eine Sprengung zu viele Gefahren mit sich gebracht hätte, wurde der Fels gesichert und mit Ankerhaken, die eingebohrt und eingeklebt wurden, versehen. Mit Stahlseilen und Greifzügen konnte so der tonnenschwere Brocken ins Tal befördert werden.

Sicherungsarbeiten oberhalb von Feld am See
Christian Debelak/Bundesheer
Fels bedrohte Häuser in Feld am See

Zeitgleich waren die Villacher Pioniere auch in der Gemeinde Stall im Mölltal mit einer Hangsicherung beschäftigt. Dort wurden 25 Häuser evakuiert, da ein Stallgebäude und eine zum damaligen Zeitpunkt 180.000 Kubikmeter fassende Jauchegrube abzurutschen drohte. Mit rund 50 Panzerigeln und mit Schotter befüllten, 500 Kilogramm schweren Sandsäcken, sei es gelungen, ein Abrutschen des Hanges zu verhindern.

Arbeiten an der Mallnitzer Bundesstraße
Bundesheer
Arbeiten an der Mallnitzer Bundesstraße

Weggespülter Hang ersetzt

Die letzte Schadstelle habe sich im Hammergraben in der Gemeinde Stockenboi befunden. Einige Gehöfte waren dort ebenfalls von der Umwelt abgeschnitten, da die Zufahrtsstraße unterspült wurde und so ein Befahren nicht mehr möglich war. Die Pioniere errichteten einen mehrere Meter langen mit Steinen und Schotter befüllten Holzsteinkasten, um so den weggespülten Hang unterhalb der Straße zu ersetzten und diese wieder befahrbar zu machen.