Felsen müssen abgetragen werden
Österreichisches Bundesheer
Österreichisches Bundesheer
Chronik

Von „Normalzustand“ keine Spur

Drei Wochen nach den Unwettern laufen vor allem im Bezirk Spittal die Aufräumarbeiten weiter. Der Gesamtschaden wird auf rund 60 Millionen Euro geschätzt. 150 Gebäude sind weiterhin von der Umwelt abgeschnitten, die Menschen müssen vom Hubschrauber mit dem Notwendigsten versorgt werden.

Die zahlreichen Muren- und Lawinenabgänge haben schwere Schäden an der Infrastruktur und an den Häusern angerichtet. Neben einigen Verletzten forderten die Unwetter in Bad Kleinkirchheim auch ein Todesopfer. Mittlerweile gibt es auch schon erste vorsichtige Schadensschätzungen.

Straßennetz stark in Mitleidenschaft gezogen

Zwar sind die meisten Hauptverbindungen nach den Murenabgängen im Drautal, im Mölltal und im Liesertal wieder frei befahrbar, es wurden aber auch die Bundesstraßen des Bezirks zum Teil schwer beschädigt. Diese sind teilweise nur einspurig befahrbar und müssen im Frühjahr saniert werden.

Enorm ist der Schaden an den Landes-, Gemeinde- und Nebenstraßen im Bezirk, so der Spittaler Bezirksfeuerwehrkommandant Kurt Schober. Einige Gräben und Seitentäler konnten noch gar nicht begutachtet werden. „Es gab keinen Abschnitt, wo es nicht irgendeinen Einsatz oder Notfall gab. Es kann kein Lkw und kein Schwerverkehr fahren, alle Alm- und Forstwege sind in Mitleidenschaft gezogen worden. Wir können erst im nächsten Jahr daran gehen, wie wir das wieder bewerkstelligen werden bzw. handhaben werden.“

Bis Weihnachten sollen alle Häuser erreichbar sein

Zumindest bis zu Weihnachten soll der Großteil der Straßenverbindungen wiederhergestellt werden. Damit sollen alle Häuser im Bezirk wieder erreichbar sein. Momentan sind noch immer 150 Gebäude und Gehöfte in der Region abgeschnitten. Schober: „Wir führen Versorgungsflüge durch. Die Betroffenen melden sich am Gemeindeamt und geben die notwendigsten Dinge bekannt, die gebraucht werden. Das wird gesammelt, besorgt, und dann wird ein Punkt ausgemacht, wo der Hubschrauber landet.“

Mallnitz nur über Ausweichroute erreichbar

Unklar bleibt auch, wann die Bundesstraße nach Mallnitz wieder befahrbar sein wird – momentan ist der Ort nur über eine Ausweichroute erreichbar –, wann der Normalzustand wieder hergestellt sein werde, sei nicht vorhersagbar. Schober: „Wenn man die alten Katastrophen betrachtet, hat es oft Jahre gedauert. Das betrifft aber nur das Materielle – das Persönliche, die Psyche der Menschen, ich glaube, das wirkt sehr lange nach.“

Alleine der Schaden an den Straßen in Kärnten beträgt 22 Millionen Euro. Der Gesamtschaden wird momentan auf rund 60 Millionen Euro geschätzt.