Gang mit Standuhr im Kloster Wernberg
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Religion

Immer mehr leere Klöster

Kärnten ist reich an Klöstern, viele sind aber nicht mehr bewohnt. Schon vor Jahren wurden Niederlassungen in St. Andrä, Friesach oder Klagenfurt aufgegeben. Gemeinschaften verschwinden oder werden kleiner – die Gründe dafür sind unterschiedlich.

Im Kloster Wernberg leben 55 Missionsschwestern vom Kostbaren Blut, sie sind die größte Ordensgemeinschaft im Land. Schwester Palotti Findenig leitet das Haus als Provinzoberin. Sie und Benediktinerpater Siegfried Stattmann aus St. Paul stehen auch den Frauen- und Männerorden in Kärnten vor.

Kloster Wernberg bei Villach
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Kloster Wernberg

Ordenslandschaft im Umbruch

Gemeinschaften, die kleiner werden, oder verschwinden, so Sr. Palotti: „Es ist kein Geheimnis, dass wir älter werden und weniger werden. Vor zehn Jahren waren in Kärnten noch über 200 Schwestern, 20 haben unterrichtet, jetzt sind zwei oder drei noch in Schulen. Die Ordenslandschaft verändert sich sehr.“

Pater Siegfried Stattmann, Vorsitzender der Ordenskonferenz, sagte, man habe vor vielen Jahren noch 15 Niederlassungen in Kärnten, heute seien es neun. Ordensgemeinschaften seien abgezogen worden, nicht unbedingt wegen Nachwuchsmangels, sondern weil die Ordenszentralen neue Überlegungen angestellt hätte, so Stattmann.

Regionaloberin Palotti Findenig
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Sr. Pelotti Findenig

Altersdurchschnitt bei 76 Jahren

Oft wurden Strukturen verändert, die Frauen und Männer wurden an anderen Orten gebraucht oder sie brauchen selbst Pflege. Der Altersdurchschnitt der Ordensfrauen in Kärnten beträgt 76 Jahre, bei den Männern im Schnitt 60 Jahre. In Wernberg arbeiten noch fast alle Schwestern in den verschiedenen Bereichen des Klosters mit. Junge Leute fehlen, oft fehlt auch die Vorstellung von einem Klosterleben, so Pater Stattmann. Viele hätten antiquierte Bilder, die nicht unbedingt Zukunftsperspektiven entdecken lassen.

Klosterschwestern in Wernberg mit Pater Siegfried Stattmann und Schwester Palotti Findenig
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Klosterschwestern in Wernberg mit Pater

Aber vielleicht wird das Klosterleben irgendwann wiederentdeckt, hofft Sr. Findenig. „Orden sind gekommen und gegangen, je nach der Zeit.“ Und die Zeiten ändern sich auch in den Klöstern.