Unwetterschäden Oberkärnten Wald Bäume
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Chronik

Forstwege kaputt: Holzernte unmöglich

Die Unwetterschäden am Wege- und Straßennetz in Oberkärnten haben Folgen für die Forstwirtschaft. In den Bezirken Hermagor und Spittal an der Drau musste die Holzerntearbeit eingestellt werden. Ein Großteil der Forstwege ist nicht befahrbar.

Bei den Stürmen Yves und Vaia war es der Wind, heuer zeigte das Wasser seine zerstörerische Kraft. Sämtliche Forstwege wie zum Beispiel in Zandlach in der Gemeinde Reisseck sind zerstört oder wurden ganz weggespült. Sogar ein ganzer Holzseilkran drohte an einer Stelle abzustürzen. Ein ORF Lokalaugenschein zeigte, der Schaden am Forstwegenetz ist beträchtlich. An eine Holzernte ist in diesem Gebiet derzeit nicht zu denken und es handelt sich um keinen Einzelfall.

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Der Forstweg ist so gut wie nicht mehr vorhanden

Schnee, Hangrutschungen und Bruchholz blockieren

„Ob Rangersdorf oder von Winklern hinein, es ist so, dass derzeit sämtliche Forststraßen durch den Schneebruch nicht befahrbar sind und da wird auch keine Holznutzung durchgeführt. Es war ja so, dass die Waldbauern noch mit der Aufarbeitung der Schäden von Vaia beschäftigt waren. Das Ganze ist aber auch ausgesetzt, bis man die Straßen wieder befahren kann“, so Gerd Sandriesser Bezirksforstinspektor von Spittal an der Drau.

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Bäume wurden entzwurzelt

So auch in Lainach bei Rangersdorf. Neben schwerem Schnee und Hangrutschungen blockiert Bruchholz den Forstweg. Nur mit einem Radlader kann der Weg wieder frei gemacht werden. Der Wald ist in diesem Bereich von den Stürmen der Vorjahre bereits in Mitleidenschaft gezogen worden.

Holzerlös reicht nicht für Sanierung und Ernte

„Der starke Schneefall und dieser Schneedruck in den vergangenen Wochen hat natürlich unserem Wald den letzten Rest gegeben und auch die Wegeanlage ist auf ca. sechs Kilometern mit Stämmen verlegt“, so Johann Schilcher von der Agrargemeinschaft Lainacher Alpe.

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Hänge rissen auch Gebäude mit

Mit dem Schaden vom Vorjahr werden die Sanierungsarbeiten allein für diesen Bereich um die 50.000 Euro kosten. Viel Geld, das mit dem Erlös des Schadholzes kaum gedeckt werden kann. „Die Kosten für die Wege, die wir brauchen um die Holzernte zu machen und die Holzernte selbst, verschlingen so viel Geld, dass wir das mit dem Holzerlös nicht mehr finanzieren können“, sagte Christian Dullnig von der Bezirkshauptmannschaft Spittal an der Drau.

Probleme durch Borkenkäfer absehbar

30 bis 40 Prozent der bestehenden Waldbestände im oberen Mölltal seien durch die Schneelast gebrochen, das Bruchholz kann meist nur mehr als Energieholz verwertet werden. „Was noch dazu kommt, werden die Wege nicht stabilisiert, kann die Schneeschmelze im Frühjahr die Situation verschärfen. Aber nicht nur das.

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An Abtransport von Schadholz ist hier nicht zu denken

„Wir haben ja leider in den vergangenen Jahren auch beobachtet, dass Bruchholz und geschädigte Bestände Eintrittspforten für den Borkenkäfer sind. Das wird, wenn wir nicht früh genug dazu kommen und das aufarbeiten können, weil die Wege noch verlegt und nicht befahrbar sind, zu einer Problematik werden“, so Sandriesser. Eine zusätzliche Unsicherheit ist die Schneelage in diesem Winter. Sie wird die Aufräumarbeiten mit beeinflussen.