Hochwasser-Schutzbau in Afritz
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Chronik

Rekordsumme für Wildbachverbauung

Kärnten investiert heuer eine Rekordsumme in die Wildbachverbauung und in den Hochwasserschutz, nämlich insgesamt fast 50 Millionen Euro. Noch gibt es eine lange Liste von Projekten, die auf ihre Umsetzung warten. Die aktuellen Unwetter haben teilweise Schäden an Schutzbauten angerichtet.

In Afritz wurde bereits vor drei Jahren mit dem Bau von Schutzmauern begonnen. Im Jahr 2016 war der Ort ja von zwei Murenabgängen schwer beschädigt worden. Mehrere Häuser wurden damals meterhoch mit Geröll verschüttet. Mehr dazu in kärnten.orf.at. Teile der Schutzbauten oberhalb von Afritz wurden bereits fertig gestellt. Weiter oben am Berg wird derzeit aber noch an den Schutzbauten gearbeitet. Das aktuelle Unwetter zerstörte nun einen Teil davon.

Hochwasserschutz-Bau
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Teile der in Bau befindlichen Schutzmauer oberhalb von Afritz wurden zerstört

Bau je nach Dringlichkeit

Für den Schutz von Gewässern in steilen Lagen ist die Wildbachverbauung des Bundes zuständig. Pro Jahr wird an 50 Projekten gearbeitet, die Dringlichkeit wird nach jedem Unwetter neu gereiht. Oft geht es auch um den Ausbau von bereits bestehenden Schutzbauten, so Josef Brunner, Verantwortlicher der Wildbachverbauung in Kärnten. In Kärnten stehen knapp 39.000 Schutzbauten.

Grundbesitzer verzögerten Schutzbau

In Feld am See, wo die jüngsten Unwetter ebenfalls Schäden angerichtet haben, ist eine Wildbachverbauung geplant, so Brunner. Diese Schutzmauer soll den Ort vor einer Mure schützen. Bei dem aktuellen Unwetter rutschten ja Geröllmassen ins Tal und waren vor dem Ort zum Stillstand gekommen, Schäden an Häusern gab es dennoch. Grundstückseigentümer hätten das Projekt in Feld am See verzögert, so Brunner. „Vor rund vier Wochen gab es eine letzte Gesprächsrunde, wo man sich schon sehr nahe gekommen ist“, das jetzige Ereignis sei aber früher gekommen.

Hochwasserschutzplan für Feld am See
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Der geplante Schutzwall für Feld am See wurde durch Grundstückseigentümer verzögert

Umdenken durch Klimawandel erforderlich

Wie wichtig die Schutzmaßnahmen sind, zeigte das jüngste Unwetter mit Schäden bis zu einem dreistelligen Millionenbetrag, mehr dazu in Schutzbauten hielten großteils stand. Experten fordern zudem ein Umdenken bei den Widmungen, denn Bauen in gefährdeten Zonen werde durch den Klimawandel noch riskanter. Man dürfe keine Gebiete mehr erschließen, die gefährdet sind, so Norbert Sereinig. Er ist in Kärnten für den Hochwasserschutz zuständig.