Kind wird von Arzt mit Stethoskop abgehört
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Gesundheit

Ärzte-Wochenenddienste wieder gekürzt

Der ärztliche Bereitschaftsdienst am Wochenende wird um weitere zwei Stunden gekürzt – statt bisher von 7.00 bis 19.00 Uhr auf 8.00 bis 18.00 Uhr. Die Dienste sind für die niedergelassenen Kassenärzte nun freiwillig, werden aber besser bezahlt.

Die Sprecherin der niedergelassenen Ärzte, Maria Korak-Leiter, sagte, dieses neue Paket soll die Attraktivität steigern, Dienste zu machen und überhaupt im hausärztlichen Bereich weiter zu arbeiten, insbesondere auch am Land. Das Paket beinhalte auch eine Honorarsteigerung: "Dienste wurden vorher mit 208 Euro für zwölf Stunden bezahlt und werden jetzt mit 450 Euro bezahlt. Wir hoffen, dadurch den Dienst so zu gestalten, dass wir ihn gut besetzen werden können und dass das in Zukunft ein Vorteil für die gesamte Gesellschaft ist.

Der Dienst basiere nach wie vor auf freiwilliger Basis, so Korak-Leitner. Es sei ein allgemeiner Wunsch der Kollegen gewesen und entspreche dem Modell, das in der Steiermark bereits seit einem Jahr laufe.

Erste positive Rückmeldungen aus Sprengeln

Dass es aufgrund der Freiwilligkeit zu Engpässen kommen werde sei durch das finanzielle Abgeltungsmodells eher auszuschließen, sagte Korak-Leiter. „Wir haben auch Rückmeldungen aus den ersten Sprengeln, wie die Diensteinteilung im kommenden Jahr erfolgt ist. Da sind – bis auf einige Ausnahmen – wo es bereits jetzt schon ein Problem war, weil Stellen nicht zu besetzen waren und krankheitshalber ausgefallen sind – sehr gute Rückmeldungen. Ich mache mir wenig Sorgen.“

Das Projekt sei auf ein Jahr beschränkt. Nachbesserungen seien jederzeit möglich. „Ich sehe eine hohe Attraktivität und ein hohes Engagement meiner KollegInnen“, sagte Korak-Leitner. Über Nacht steht wie bisher weiter ein Telefonarzt zur Verfügung.

2,4 Millionen Euro für Bereitschaft

Die Mehrkosten von rund einer Million Euro trägt die Gebietskrankenkasse. Dazu sagte Direktor Max Miggitsch, es sei davon auszugehen, dass der Anteil der Kassenärzte, der Allgemeinmediziner, so wie bisher ihren Dienst versieht. Es sei aber der Kreis erweitert worden: „Es können jetzt auch Wahlärzte und Wohnsitzärzte am Dienst teilnehmen.“

Die Regelung mit dem Zehn-Stunden-Dienst gelte mit 1.1.2020. Laut Miggitsch gebe es bereits eine ähnliche Regelung, weil die Dienste bis 19 Uhr gegen und danach zwei Telefonärzte beim Roten Kreuz zur Verfügung stehen. Insgesamt koste der Bereitschaftsdienst 2,4 Millionen Euro. Die Pauschale für den Arzt und die einzelnen Leistungen seien kalkuliert. Dazu zählt die Abgeltung für das Rote Kreuz und die Telefonärzte.