RK1 in der Nacht
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Chronik

ARA-Flugrettung übt Nachtflüge

Nach den Unwettern in Oberkärnten hat der ÖAMTC-Hubschrauber vereinzelt auch Rettungsflüge in der Nacht durchgeführt. Jetzt rüstet sich auch die ARA Flugrettung. Derzeit werden die Piloten am Stützpunkt Fresach auf diese Einsätze vorbereitet.

Derzeit sind die Rettungsmannschaften der ARA-Flugrettung mit ihrem Hubschrauber Airbus Helicopters H145 von 7.00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit einsatzbereit. Im kommenden Jahr werden die Einsatzzeiten des zehn Millionen teuren Rettungshubschraubers bis 22.00 Uhr ausgeweitet. Dann wird auch bei absoluter Dunkelheit geflogen, darauf muss sich die 40-köpfige Mannschaft vorbereiten.

Blick durch die Nachtsichtbrille
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Blick mit der Nachtsichtbrille

Üben mit Nachtsichtbrillen

Pilot und Windenoperator, ein Notfallsanitäter, der den Piloten bei der Navigation unterstützt, müssen das Fliegen mit Nachtsichtbrille üben, sagt Nachtflugtrainer Volker Schreiber von der DRF-Flugrettung, der Muttergesellschaft der ARA: „Die Nachtsichtgeräte sind wichtig, weil man größtmögliche Sicherheit herstellen kann. Man muss sich an die Sehhilfe gewöhnen. Auch die Piloten müssen lernen, damit richtig zu sehen.“ Das Gerät kostet 16.000 Euro und wird auf dem Helm montiert.

Pilot mit Nachtsichtbrille am Helm
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Flug mit der Nachtsichtbrille

Wie groß die Umstellung vom Tag- auf den Nachtflug tatsächlich ist, schildert der erfahrene ARA-Piloten Michael Kröll nach seinem ersten Trainingsflug: „Man hat kein peripheres Sehen mehr, man sieht nur rund 40 Grad im Umfang. Man muss sich das wie auf einem Fernseher vorstellen, es gibt kein 3D-Abbild, ich sehe nicht alles und brauche jemanden, der die andere Seite abdeckt.“ Daher muss auch der Windenoperator eine Nachtsichbrille tragen.

Hubschrauberflug in der Nacht
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Einsätze sind nun auch in der Nacht möglich

Verhandlungen mit Geldgebern

Anfang nächsten Jahres soll der reguläre Nachtbetrieb am Stützpunkt Fresach starten, sagte ARA-Geschäftsführer Thomas Jank. Sobald die Nachtflüge zur Routine geworden sind, kann er sich auch einen 24 Stunden-Betrieb vorstellen. Das liege auch an den Geldgebern wie Land und Sozialversicherung, so Jank, man sei bereit. Bis zu einer eventuellen Umsetzung bedürfe es aber noch intensiver Verhandlungen. Der ÖAMTC-Hubschrauber Christophorus 11 ist seit 2016 für Nachtflüge einsatzbereit.