Vor kurzem seien die Preise für Milch und Mais wieder gesunken, sagte Manfred Muhr, der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer und Vertreter der freiheitlichen und unabhängigen Bauern. Nach seiner Rechnung betrage – nach Abzug aller Kosten inklusive der Sozialversicherungsbeiträge – das Stundeneinkommen in einem Mutterkuhbetrieb 1,28 Euro.
Sozialversicherungsbeiträge würden in dem vorliegenden Grünen Bericht des Landes aber als Privatausgabe ausgewiesen, wodurch auf den ersten Blick das Einkommen der Bauern höher sei als es tatsächlich ist. Es werde nicht mit dem Durchschnittseinkommen und mit den tatsächlich in Kärnten gegebenen Verhältnissen der Bauernschaft gearbeitet, sagte FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann. Am Donnerstag werde die FPÖ im Landtag dem Bericht daher nicht zustimmen.
Vollversammlung der Bauern gefordert
Die freiheitlichen und unabhängigen Bauern beantragten für Donnerstag eine außerordentliche Vollversammlung der Landwirtschaftskammer. Es könne nicht sein, dass im Grünen Bericht ein Einkommensminus von sieben Prozent präsentiert und dann zur normalen Tagesordnung übergegangen werde, sagte Muhr.
Er wolle den Agrarreferenten auffordern, klare Schritte in alle Richtungen zu setzen, um in Zukunft ein weiteres Einkommensminus zu verhindern.
Forderungskatalog wird vorbereitet
Von 31.000 Betrieben vor 40 Jahren sei in Kärnten noch ein Drittel übrig. Sowohl in der Bundes- und Landesverfassung sei der Erhalt der Bauernschaft zur Pflege der Kulturlandschaft festgeschrieben, so die freiheitlichen Bauern. Es werde auch ein Forderungskatalog an die Verhandler von ÖVP und Grüne auf Bundesebene vorbereitet. Darin werden höhere Standards für Importfleisch und eine Änderung bei den Förderungen verlangt. Nicht die Flächen, sondern der Arbeitsplatz Bauernhof müsse gefördert werden, so die FPÖ.