Stadttheater Klagenfurt von außen
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Kultur

Aron Stiehl neuer Stadttheater-Intendant

Am Mittwochabend wurde der deutsche Opernregisseur Aron Stiehl als neuer Intendant des Klagenfurter Stadttheaters präsentiert. Der zehnköpfige Theaterausschuss wählte den 50-Jährigen einstimmig zum neuen künstlerischen Leiter des Stadttheaters.

Seit Mittwoch 15.30 Uhr tagte der gemeinsame Theaterausschuss von Land Kärnten und Stadt Klagenfurt. Das Gremium entschied nun, wer die Nachfolge des scheidenden Intendanten Florian Scholz besetzt. Scholz wechselt mit kommendem Jahr ans Konzert Theater Bern. In einer Pressekonferenz wurde der Deutsche Aron Stiehl dann am Mittwochabend als neuer Intendant vorgestellt. Er wurde einstimmig gewählt.

Der neue Intendant des Klagenfurter Stadttheaters Aron Stiehl
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Der 50-jährige Deutsche Aron Stiehl wurde einstimmig zum neuen Stadttheater Intendanten bestellt

Aron Stiehl freut sich in einem ersten Statement auf die Aufgabe im Stadttheater Klagenfurt „Ich bin glücklich, ich mag Klagenfurt und das Theater. Ich möchte die Arbeit der Ära Scholz weiterführen und mich aber auch von anderen Aspekten inspirieren lassen“, so der Deutsche, der von Berlin nach Klagenfurt zieht.

Als Intendant arbeitet er mit einem Jahresbudget von fast 17 Millionen Euro. 270 Bedienstete hat das Haus, dazu kommen rund 100 Gastkünstler. Und es gibt natürlich auch eine Vorgabe. 100.000 Besucher zählt das Haus pro Jahr und bei einer Auslastung von 81 Prozent wäre auch noch ein wenig Luft nach oben.

Stiehl: „Theater zum Weinen und zum Lachen“

Aron Stiehl ist mit dem Haus und seinen Mitarbeitern vertraut. seit zehn Jahren war er immer wieder hier, um zu inszenieren. „Fidelio“, „Im weißen Rössl“, „das Land des Lächelns“ und „Evita“ sind einige seiner Arbeiten. Sein Credo als Theatermacher: „Was mir ganz am Herzen liegt, ist es Geschichten zu erzählen und die Menschen ins Theater zu locken und zu berühren. Dass Theater zum Weinen und zum Lachen ist“, so Stiehl.

Der gemeinsame Theaterausschuss von Stadt und Land
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Der gemeinsame Theaterausschuss von Stadt und Land

Mozart, Verdi…

Die kommende Saison hat der scheidende Intendant Florian Scholz bereits vorgegeben, 2021-2022 wird die erste reine Stiehl-Saison. Mozarts „Hochzeit des Figaro“ und Verdis „Maskenball“ sollten Fixstarter sein. Von den elf Großproduktionen am Stadttheater sind sechs im Musiktheater, vier im Schauspiel und dazu kommt eine Kinderproduktion. „Das werde ich auch beibehalten, aber ich werde um eine Studiobühne kämpfen, dass wir hier auch kleinere Produktionen machen können. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir hier auch Tanz etablieren könnten und eben noch viel mehr kleinere Schauspiele“, so Stiehl.

48 Bewerber und Bewerberinnen

Das Auswahlverfahren wurde mit höchster Geheimhaltung durchgeführt. Am entscheidenden Mittwoch waren die letzten zwei der insgesamt 48 Bewerber für diesen Posten zum Hearing nach Klagenfurt geladen worden.

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Der Intendant des Stadttheaters arbeitet mit einem Budget von rund 17 Millionen Euro

FPÖ übt Kritik

Die FPÖ kritisierte in einer Aussendung, dass die Mitglieder des Theaterausschusses erst kurz vor der Sitzung Informationen über die Bewerber erhalten würden. Dies sei eine „intransparente und undemokratische Vorgangsweise“ des Vorsitzenden LH Peter Kaiser (SPÖ). FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann ortet eine „rote Einfärbung“ des Postens.

Kritik übte Darmann auch an der Zusammensetzung des Theaterausschusses von Seiten des Landes: „Von Landesseite sind nur mehr SPÖ und ÖVP im Ausschuss vertreten. Es ist gegen die Usancen und undemokratisch, wenn die Opposition ohne Begründung nicht mehr vertreten sein darf."