„Das Schlimmste ist bezogen auf die Höhe der Pegelstände an den großen Flüssen vorbei. Die Spitzenabflüsse werden deutlich geringer, auch die angekündigten Niederschläge werden Wassermengen deutlich unter den Spitzenabflüssen in der Nacht auf Montag bringen“, bestätigte Johannes Moser vom Hydrographischen Dienst des Landes Kärnten.
An den Flüssen wurden in der Nacht laut Moser Hochwasserspitzenabflüsse von fünfjährlichen und 30-jährlichen Hochwasser (HQ5 bis HQ30) erreicht. Der Zufluss der Drau zum Stauraum Edling beträgt derzeit ca. 1.600 Kubikmeter pro Sekunde. Der Abfluss in Lavamünd wird derzeit durch Aufstaumaßnahmen auf 1.350 Kubikmeter pro Sekunde gehalten. „Die Vorbereitungsarbeiten und die koordinierte Vorgangsweise haben in diesem Bereich gewirkt und vieles verhindern können“, so Moser.
Laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik nähert sich am Dienstag die nächste Wetterfront. Die prognostizierten Niederschlagsmengen liegen im Oberen Drautal, in den Hohen Tauern und im Gailtal flächendeckend bei 20 bis 40 Millimeter, in den übrigen Landesteilen bei 10 bis 20 Millimeter. Die Schneefallgrenze liegt in der Nacht auf 1.300 Metern Seehöhe und steigt im Tagesverlauf deutlich an. „Die für Dienstag prognostizierten Abflüsse sollten deutlich unter den Spitzenabflüssen von heute Nacht liegen“, so Moser.
Stausee als Puffer für Lavamünd
Der Völkermarkter Stausee dient vorübergehend als Sicherheitspuffer für die Ortschaft Lavamünd. Der Wasserstand im Stausee wurde bis Sonntag um insgesamt viereinhalb Meter abgesenkt, um Platz zu schaffen für die noch zu erwartenden Wassermengen. Für den Verbund ist das laut Sprecher Robert Zechner eine Ausnahmesituation. „Ein Stausee ist nicht als Hochwasserschutz gebaut.“
Seit Montagfrüh fließt in den Stausee mehr Wasser hinein als Richtung Lavamünd weitergegeben wird. Der 24 Kilometer lange Stausee füllt sich somit langsam wieder auf. Binnen weniger Stunden ist der Wasserspiegel um zwei Meter gestiegen.
Stausee füllt sich langsam wieder
Auf die Frage, wie lange noch Wasser im Stausee gepuffert werden kann, sagte der Verbund Sprecher Robert Zechner: " „Das kann noch einige Stunden dauern“, eine genauere Festlegung gab er nicht.
In Lavamünd stieg am Montag daher wieder die Angst, dass die Drau den Ort überfluten könne. Die Erinnerung an das Jahrhunderthochwasser im Jahr 2012 ist noch zu beklemmend, damals waren 250 Menschen betroffen, 37 vorübergehend obdachlos. Wenige Kilometer drauabwärts in Slowenien waren im Jahr 2012 fast 8000 Menschen vom Hochwasser betroffen.