Als Abflussspitze gegen Mitternacht wurden laut den jüngsten Prognosen 1.600 Kubikmeter pro Sekunde erwartet. Mit dem Staubecken als Puffer dürfte die Menge, die die Drau hinunterfließt, auf 1.200 bis 1.350 Kubikmeter pro Sekunde drosselbar sein, schilderte der Bezirkshauptmann. Ziel ist es, den Durchlauf der Wassermassen zu reduzieren, um Schäden möglichst gering zu halten.
Pegel beim Stausee um bis zu 4,5 Meter abgesenkt
„Sofern die Prognosen halten, dürften somit nach ersten Schätzungen keine Überschwemmungen zu erwarten sein. Wir hoffen, dass es heute in der Nacht trocken bleibt“, sagte Fejan. Alle Vorkehrungen seien jedoch getroffen. Ein erstes Aufatmen werde es erst in der Früh geben. Allerdings stünden laut Prognosen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch nochmals größere Abflussmengen an.
Der Kraftwerksbetreiber Verbund, der entlang der Drau zehn Kraftwerke betreibt, hat seit Samstag den größten Stausee an der Drau, den Völkermarkter Stausee, bis Samstagmittag um 4,5 Meter unter das Normalniveau abgesenkt. Die für die Nachtstunden angekündigte Hochwasserwelle soll im entleerten Stausee aufgefangen werden. Bereits am Freitag habe man auch die Pegel bei den Stauseen Rosegg/St.Jakob und Feistritz-Ludmannsdorf 2,5 Meter unter das Normalniveau abgesenkt, hieß es am Sonntag seitens des Kraftwerksbetreiber.
Schulen in Lavamünd bleiben am Montag geschlossen
Der Bau des Hochwasserschutzes für die am tiefsten gelegene Kärntner Gemeinde an der Drau ist noch nicht fertiggestellt. Im November 2012 hat es ein verheerendes Hochwasser gegeben, das letzte große Hochwasserereignis war im Oktober 2018 und liegt somit gerade einmal ein Jahr zurück. In der rund 3.000 Einwohner zählenden Marktgemeinde wurde daher in den vergangenen Tagen intensiv an temporären Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser gearbeitet. Zuletzt wurde Sonntagmittag der Ortskern für den gesamten Verkehr bis auf weiteres gesperrt. Für den Pkw-Verkehr wurde eine örtliche Umleitung eingerichtet.
Die Schulen in Lavamünd bleiben am Montag jedenfalls geschlossen, wie Bildungsreferent und Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) bereits am Sonntagnachmittag bekannt gab. Betroffen sind die Volksschule und die Neue Mittelschule. Diese Entscheidung wurde in enger Abstimmung mit Bildungsdirektion, Gemeinde, Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg und Katastrophenschutz getroffen.