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Chronik

Lavamünd: Alle Vorkehrungen getroffen

In Lavamünd stellt man sich nach wie vor auf ein Hochwasser ein. Auch wenn am Sonntag tagsüber die Prognosen auf keine Überflutung hindeuteten, werden Vorkehrungen getroffen. Die Pegelstände der Stauseen wurden vorsorglich abgesenkt.

Laut Feuewehr-Einsatzleiter Hannes Kienberger wurden in Lavamünd im Laufe des Nachmittages sämtliche Maßnahmen gesetzt, um ein mögliches Hochwasser zu verhindern. So wurden mehr als 600 Meter mobiler Hochwasserschutz aufgebaut und der Drauspitz wurde mit Betonleitwänden abgesichert. „Alles, was man sonst noch abdichten konnte, wurde mit Sandsäcken bedeckt“, so Kienberger. Besonderes Augenmerk sei darauf gelegt worden, dass dort, wo bereits die Hochwasserschutzmauer in Arbeit ist, auch ein Damm aufgeschüttet werde. 60 Einsatzkräfte waren bis zum Abend vor Ort. Über die Nacht werden Kontrollgänge durchgeführt und weitere Schritte gesetzt.

Bezirkshauptmann Georg Fejan sagte am Abend gegenüber dem ORF Kärnten, der Spitzenabfluss habe sich in den vergangenen Stunden nicht verändert: „Wir gehen von einer Prognose von einem Abfluss von 1.600 Kubikmetern aus. Durch Abstau- bzw. Wiederaufstaumaßnahmen wird es gelingen, den Abfluss so zu drosseln, dass die Werte eindeutig darunter liegen. Derzeit kann man von einer Prognose von 1.300 Kubikmetern ausgehen. Das führt dazu, dass man in Lavamünd – laut jetziger Prognose – nicht mit Überflutungen rechnen muss.“

Ortskern und Schulen gesperrt

Seit 12.00 Uhr ist der Ortskern von Lavamünd für den gesamten Verkehr gesperrt. Bezirkshauptmann Georg Fejan sprach von einer Vorsichtsmaßnahme, um den Einsatzkräften ein gefahrloses Arbeiten zu ermöglichen. Der mobile Hochwasserschutz werde an verschiedenen Stellen im Ort gerade eingebracht. „Man muss der Dinge harren, die kommen“, so Fejan.

Die Neue Mittelschule Lavamünd, sowie die Volksschule Lavamünd sind morgen, Montag, aufgrund der aktuellen Wetterlage geschlossen. Das teilte Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Sonntagabend in einer Aussendung mit. Die Sicherheit und das Wohlergehen der Kinder habe absolute Priorität. Diese Entscheidung wurde in enger Abstimmung mit Bildungsdirektion, Gemeinde, Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg und Katastrophenschutz getroffen.

Christian Maierhofer machte diese Aufnamen vom Uferbereich des Völkermarkter Stausees aus. Die Bilder erinnern an das Vorjahr, wo es dort ähnlich aussah.

Bereits am Samstag wurden ja in Lavamünd mobile Barrieren aufgebaut und Sandsäcke verteilt. Der Verbund senkte den Völkermarkter Stausee – quasi als Sicherheitspuffer – um mehr als vier Meter ab.

Am Samstagabend noch wurde für die Drau bei Lavamünd ein Wasserdurchfluss von 2.100 Kubikmeter pro Sekunde vorhergesagt. Kritisch wird es für den Ort bei mehr als 1.600 Kubikmetern.

Leichte Entspannung nach Krisenstab

Johannes Moser vom Hydrografischen Dienst des Landes sagte für Lavamünd 1.600 Kubikmeter pro Sekunde – plus/minus 250 Kubikmeter pro Sekunde Streuung Unsicherheit – vorher: „Schneefallgrenze und Niederschlagsmenge bergen doch sehr viele Unsicherheiten.“

Die jüngste Prognose stimmte den Katastrophenschutzbeauftragte des Landes Markus Hudobnik zuversichtlich: „Wenn die Situation so bleibt, wie sie uns prognostiziert worden ist, werden wir es schaffen, ohne Überschwemmung durchzukommen.“

Barrieren schützen Siedlungen entlang der Gurk

In Villach sind die Draubermen und Drauterrassen wegen der Hochwassergefahr seit den Morgenstunden gesperrt. Ein Rückgang des Wassers wird in Villach für 20.00 Uhr erwartet.

Sehr hohe Pegelstände gibt es auch an der Oberen Gurk, sagte Johannes Moser: „Hier können zehn- bis 30-jährliche Hochwassergrößen erreicht werden. Die Gurk führt derzeit schon über einjährliche Hochwässer aus den letzten Ereignissen ab.“ Dank entsprechender Schutzwasserbauten und Barrieren sollten die Siedlungsgebiete im Oberen Gurktal aber verschont bleiben. Eine 30-jährliche Hochwassersituation gibt es auch am Faaker See.