„Die Sturmböen peitschen regelrecht die Wellen weit ins Strandbad Faaker See“, schilderte ORF Kärnten-Reporter Konrad Weixelbraun, der am Vormittag für Dreharbeiten vor Ort war. Es sei mitunter sogar schwer, überhaupt gerade zu stehen. Wo im Sommer Gäste in der Wiese liegen stehe das Wasser derzeit mindestens knöcheltief. Die Stege sind überhaupt nicht mehr zu sehen, da sie vom Wasser bedeckt sind.
Der Finkensteiner Bürgermeister Christian Poglitsch sagte, der See liege gut einen Meter über dem Normalpegel: "Das war das letzte Mal vor 40 Jahren so. Viele direkt am Wasser gebauten Seehäuser stehen unter Wasser. Es sind wirklich große Schäden entstanden.“
Haupt-Zuflussbach führt Hochwasser
Die Regenfälle in den Karawanken ließen den Haupt-Zuflussbach, die Rotschitz, stark anschwellen. Sie führt seit zwei Tagen Hochwasser und bringt Geröll und ganze Baumstämme mit.
Ohne die pausenlosen Baggerarbeiten wären schon mindestens 50 Häuser unter Wasser, manche wären sogar schon zu evakuieren gewesen, sagte der Finkensteiner Bürgermeister Christian Poglitsch. Die Bewohner der Umgebung werden gebeten in den Häusern zu bleiben, da Bäume umstürzen könnten.
Auch zwei weitere Bäche, darunter der Faaker Seebach, bereiten den Feuerwehrleuten Sorgen. Der Faaker Seebach, der direkt in die Gail führt, liege nur mehr 20 Zentimeter unter dem Übertrittspegel, sagte Poglitsch.
Alle Rüsthäuser rund um den Faaker See sind besetzt, um im Ernstfall wieder ausrücken zu können.
Villach schloss Uferbereich
In Villach beschloss der Krisenstab Sonntagfrüh, dass die Sperre der Draubermen, also der Drauufer in der Stadt, aufrecht, bleibt; ebenso die Sperre der Fußgängerbrücke über die Schütt. Ein Rückgang des Wassers wird in Villach für 20.00 Uhr erwartet.
Am Wörthersee entwickelt sich der Pegel in Richtung fünfjährliches Hochwasser. Das könnte im Raum Klagenfurt zu Problemen mit Grundwasser, also überfluteten Kellern, führen.