Feuerwehrauto im Einsatz mit Blaulicht
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Chronik

Unwetter: Mehrere Häuser evakuiert

Aufgrund der extremen Wettereignisse der vergangenen Stunden sind in vielen betroffenen Kärntner Regionen Evakuierungen von Wohnhäusern notwendig geworden. Nach Beschau des Landesgeologen konnte ein Abrutschen mehrerer Hänge nicht ausgeschlossen werden. Auch zahlreiche Keller wurden von der Feuerwehr ausgepumpt.

Am Samstag gegen 13.30 Uhr wurde im Zuge eines Überwachungsfluges mit dem Polizeihubschrauber vom Landesgeologen festgestellt, dass im Bereich eines steilen Wald- und Wiesenstückes am Millstätter Berg, oberhalb der Ortschaft Grantsch, nach einem bereits erfolgten Abgang einer Mure in der Nacht auf Samstag die Bewohner zweier Anwesen, auch auf Grund der zu erwartenden weiteren Niederschläge, gefährdet sind.

Aus diesem Grund wurde vom Bürgermeister der Marktgemeinde Millstatt am See angeordnet, dass die Bewohner ihre Wohnhäuser für die nächsten Tage verlassen müssen. Die Bewohner eines Wohnhauses wurden in Sicherheit gebracht. Beim zweiten Wohnhaus befinden sich die Bewohner derzeit im Ausland. Sie wurden telefonisch in Kenntnis gesetzt.

Keller ausgepumpt, zur Evakuierung geraten

Am Nachmittag mussten am Hühnersberg in der Gemeinde Lendorf auf Grund eines drohenden Hangrutsches die Bewohner von zwei Einfamilienhäusern evakuiert werden. Nach Einschätzung des Landesgeologen konnte ein Abrutschen des Hanges nicht ausgeschlossen werden.

Gegen 18.00 Uhr pumpte die Freiwillige Feuerwehr Spittal an der Drau Wasser aus dem Keller eines Wohnhauses im Moosweg. Hinter dem Wohnhaus befindet sich ein Hang. Aus diesem drang das Wasser und rann in den Keller des Wohnhauses. Nachdem vor Ort ein eventuelles Abrutschen des Hanges nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde den Bewohnern dieses und eines weiteren Hauses vom Vizebürgermeister angeraten, die Objekte zu evakuieren.

Bundesheerhubschrauber im Räumungseinsatz

Am Samstag wurde auch auf der Katschbergstraße im Bereich zwischen Saraberg Gemeinde Rennweg am Katschberg ein sogenannter „Downwash-Einsatz“ vom Heereshubschrauber durchgeführt. Die umgefallenen Bäume konnten noch nicht weggeräumt werden, weshalb dieser Bereich (ab Ortschaft Saraberg bis Katschberghöhe) in der Nacht auf Sonntag weiterhin gesperrt bleibt.

Für die Bewohner der Ortschaften Katschberg, Oberkatschberg und Katschberghöhe ist die Zu- und Abfahrt laut Polizei über die Katschberg-Nordrampe von Salzburger Seite aus weiterhin möglich. Die Situation vor Ort und die Wetterlage werden am Sonntagmorgen neu eingeschätzt.

Einsatzkräfte arbeiteten Samstagnacht auf Hochtouren

Laut LAWZ waren Samstagnacht neun Einsätze am Laufen. Von den Einsatzkräften wurden hauptsächlich Sandsäcke geschlichtet und Straßen von umgestürzten Bäumen befreit. Rund 1.200 Haushalte waren in Oberkärnten ohne Strom, im Möll- und Lesachtal waren es Sonntagfrüh an die 500.

Mobiler Hochwasserschutz in Karnburg (Gemeinde Maria Saal)
Gerald Kerschbaumer
Feuerwehr baut mobilen Hochwasserschutz auf

Die Feuerwehren der Marktgemeinde Maria Saal, die Mitarbeiter des Bauhofes sowie Mitarbeiter des Glanverbandes wurden gegen 16.30 Uhr alarmiert, um aufgrund der derzeitigen Wetterprognosen und der hochwasserführenden Glan die mobilen Hochwasserschutzelemente im Bereich Glanweg in Karnburg aufzustellen.

Auswirkungen noch schwer abschätzbar

Im Landeskrisenstab wird seit zwei Tagen versucht abzuschätzen, welche Auswirkungen die enormen Niederschläge in Kärnten haben werden. Lavamünd muss erneut mit Hochwasser rechnen. Eine erste Schätzung der Durchflussmenge der Drau im Ort musste Samstagabend nach oben korrigiert werden, sagte Markus Hudobnik, Katastrophenschutzbeauftragter des Landes. Zum Vergleich: Beim Jahrhundert-Hochwasser vor sieben Jahren flossen 2.700 Kubikmeter Wasser pro Sekunde.