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Gesundheit

Traumazentrum in der Warteschleife

Wieder scheint der Plan für ein gemeinsames Traumazentrum des Unfallkrankenhauses und des Klinikum Klagenfurt ins Stocken geraten zu sein. Mehr als ein Jahr ist vergangen, seitdem die AUVA das Chirurgie-Ost Gebäude am Klinikum-Gelände gekauft hat.

Und aktuell sind wieder Zweifel rund um das Projekt laut geworden. 2024 ist die Eröffnung geplant, doch das Ziel scheint nun mit einem Führungswechsel bei der AUVA in die Ferne gerückt. Dramatisch sieht man die Lage bei der Krankenanstaltenbetriebsgesellschaft, kurz Kabeg, zwar noch nicht. Dennoch zeigt man sich ob der Verzögerung bei dem gemeinsamen Projekt „Traumazentrum“ bereits etwas ungeduldig. Sechs Jahre dauern die Pläne zur Übersiedelung des Unfallkrankenhauses auf das Gelände des Klinikum Klagenfurt nun bereits an.

Gabriel: Führungswechsel ungünstig

Aktuell wurden wieder Zweifel rund um das Projekt laut. Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel bestätigte entsprechende Gerüchte und führte das auf die wiederholten Führungswechsel bei der AUVA zurück. „Ein Führungswechsel bei so einem Großvorhaben wirkt sich auf eine Projektfortführung immer ungünstig aus, weil sich die neue Führung natürlich erst einarbeiten muss. Nur das muss innerhalb eines angemessenen Zeitrahmen passieren, damit das Projekt sich nicht unnötig verzögert.“ Das geschah offenbar schon. „Wir haben jetzt sicherlich wieder ein paar Monate verloren, weil die Vergabe in Richtung Generalunternehmung seitens der AUVA, damit man mit dem Umbau beginnen kann, leicht verzögert ist,“ so Gabriel.

Neubau oder Sanierung

Spießen soll es sich vor allem bei der Frage rund um einen Neubau oder eine Sanierung. Geht es nach den ursprünglichen Plänen, soll das Gebäude der alten Chirurgie Ost revitalisiert werden, jetzt will die AUVA offenbar wieder einen Neubau prüfen lassen. Für Arnold Gabriel unverständlich: „Diese Fragestellung haben wir im Vorfeld im Detail geprüft. Es stehen einige rechtliche Bedingungen gegen einen Neubau. Vor allem das Wasserschutzrecht aber auch der Bebauungsplan spricht dagegen. Diese Dinge haben wir nach Wien geliefert. Ich hoffe, dass es mit diesen Grundlagen recht rasche zu einer Weiterführung kommt und die Entscheidung in diese Richtung aufrechterhalten bleibt“.

AUVA: Kostenintensives Projekt

Die AUVA bekräftigte in einer schriftlichen Stellungnahme zwar ihren Entschluss zu einem gemeinsamen Traumazentrum, sprach darin aber auch von einem komplexen und kostenintensiven Projekt, das es notwendig macht, verschiedene Optionen zu prüfen. Derartige Schritte seien in einem solchen Prozess völlig normal und notwendig, um das Meilenstein-Projekt umzusetzen, heißt es. Im Dezember soll der Lenkungsausschuss beider Krankenhäuser dazu wieder tagen, bis dorthin hofft Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel auf ein endgültiges grünes Licht für die Krankenhaus-Ehe.

Köfer: „Krankenhaus-Ehe“ nicht in Frage stellen

In einer Aussendung zeigte sich Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer irritiert über die Meldungen, dass seitens der AUVA an den bisherigen Plänen für das Traumazentrum gerüttelt werden soll. „Ich verstehe diese Entwicklungen ganz und gar nicht. Es muss festgehalten werden, dass nach mühevollen und langjährigen Vorarbeiten die jetzige Vereinbarung von sämtlichen Landtagsparteien mitgetragen und unterstützt wird“, so Köfer. Laut seiner Auffassung sei das Projekt längst am „Point of no Return“ angelangt, unnötige Spielereien müssten eingestellt werden, das sie den Patienten und der Versorgungssicherheit im Land schaden würden.