Eine Frau bezahlt in einem Geschäft
ORF.at/Dominique Hammer
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Wirtschaft

Wieder Betriebsversammlungen im Handel

Die Handelsangestellten setzen am Freitag ihre Betriebsversammlungen fort, diesmal in Klagenfurt und Villach. In 200 Betrieben in ganz Österreich wird die Arbeit eingeschränkt, die Betriebsräte wollen damit ihren Forderungen in den Verhandlungen um den neuen Kollektivvertrag Nachdruck verleihen.

4,4 Prozent Lohnerhöhung fordert die Arbeitnehmervertretung, zwei Prozent bieten die Arbeitgeber. Das ist das Ergebnis aus der letzten Verhandlungsrunde, sagt ÖGB-Regionalsekretär Günther Granegger, der in Kärnten rund 40.000 Handelsangestellte vertritt.

Granegger: „Kein Stress zu Weihnachten“

Bis 20. November werden deshalb Betriebsversammlungen abgehalten, auch um die Arbeitnehmer zu informieren, aber vor allem auch um Druck auf die Arbeitgeber, meist große Handelsketten auszuüben: „Der Metro, die Großhandelsketten, sind großteils eingeschlossen, es ist auch Trans-Gourmet in Villach und weitere. Die Arbeitgeberseite wird dann rechtzeitig informiert werden und haben dann mit ihrer Vertretung die Möglichkeit in Verbindung zu treten und zu sagen bitte wir wollen zu Weihnachen keinen Stress haben und uns auf die Kunden konzentrieren“, so Granegger.

14 Handelsgeschäfte betroffen

Mehr als zwei Prozent liegen die Forderungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer Seite auseinander. Die Gewerkschafter wollen außerdem 1.700 Euro brutto als Mindestlohn im Verkauf durchsetzten. Mit einem Sockelbetrag von 100 Euro wäre das auch erreichbar meint Granegger, der auch Erleichterungen für Teilzeitangestellte fordert. Ein Streik im Weihnachtsgeschäft wird aber offenbar auch von Arbeitnehmerseite nicht unbedingt angestrebt, um die Forderungen durchzusetzen.

„Streik ist im Handel sehr vorsichtig anzusprechen, man hat im Vorfeld noch andere Möglichkeiten, um Druck auszuüben. Jedenfalls liegt die Verantwortung bei der Arbeitgeberseite, dass sie den Beschäftigten im Handel einen angemessenen Anteil ihrer Gewinne auch abgeben“, so Granegger. Freitagmittag findet beim Billa am Klagenfurter Hauptbahnhof eine Betriebsversammlung statt. Insgesamt sind 14 Handelsgeschäfte in Kärnten von den gewerkschaftlichen Maßnahmen betroffen.