Kötschacher Kinder beim Schaukeln
ORF/Gerhard Petschar
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Chronik

Wintereinbruch: Schulen großteils wieder offen

Weil die Niederschläge deutlich nachgelassen haben, ist die Straße von Kötschach-Mauthen bis St. Lorenzen im Lesachtal am Mittwochnachmittag wieder freigegeben worden. Die Schulen haben am Donnerstag großteils wieder offen.

Bis auf die Volksschule Stall, die Volksschule Rangersdorf und die Volksschule Heiligenblut herrscht am Donnerstag wieder in allen Schulen Unterricht. Kinder mit besonders schwierigem Schulweg sind entschuldigt, teilte Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) in Absprache mit Bildungsdirektor Robert Klinglmair mit.

„Sollten Schülerinnen und Schüler aus andern Schulen einen besonders schwierigen und aufgrund der aktuellen Schneelage noch immer gefährlichen Schulweg haben, so sind diese am Donnerstag ebenfalls vom Unterricht entschuldigt. Schutz und Sicherheit der Kinder haben jedenfalls Vorrang“, betonte Kaiser.

In der Nacht auf Donnerstag waren immer noch 1.500 Haushalte ohne Strom, vor allem im Lesachtal, im oberen Mölltal, im Drautal, in der Innerkrems und in Ebene Reichenau. Die KELAG wird versuchen, wieder eine flächendeckende Versorgung herzustellen.

Viele Zufahrtsstraßen unpassierbar

In Großkirchheim fielen am Mittwoch knapp 60 Zentimeter Neuschnee, in Heiligenblut ein knapper Meter. Sämtliche Schulen und Kindergärten sowohl in Heiligenblut, Großkirchheim, Mörtschach, Winklern und Flattach blieben am Mittwoch geschlossen; ebenso wie das Bildungszentrum Lesachtal. Das bedeutete schulfrei für 110 Kinder und Jugendliche. Viele Zufahrtsstraßen waren unpassierbar, daher konnten die Schulbusse nicht fahren. Im Laufe des Tages beruhigte sich die Lage wieder.

Schnee rutscht auf die Straße
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Schnee rutscht von der Wiese auf die Straße, weil er keinen Halt findet

Menschen sollen zu Hause bleiben

80 Monteure der KELAG standen im Dauereinsatz. Von Greifenburg bis ins obere Mölltal und in die Innerkrems gab es mehrere Stellen, an denen die Stromleitungen durch umgestürzte Bäume beschädigt wurden. In der vergangenen Nacht waren bereits zahlreiche Pflüge und Fräsen im Einsatz und sind es immer noch.

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Autos werden abgeschaufelt
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Autos müssen auch frei geschaufelt werden
Schneefall im Lesachtal
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Schneemassen im Lesachtal
Schneeräumung in Sankt Lorenzen
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Schneeräumung in Sankt Lorenzen
Die Lesachtalter sind  Schneeschaufeln gewöhnt
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Markus Hackl ist 90 Jahre alt und viel Schnee gewöhnt
Schneemassen im Lesachtal
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Schneeräumung
ORF Wagen im Schnee
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ORF Auto ist eingeschneit
Schneeräumung in Sankt Lorenzen
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Schneeräumung in Sankt Lorenzen
Schneeräumung
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Schneeräumung Straße im Lesachtal

Rund 2.500 Haushalte waren im Westen und im Norden Kärntens am Abend noch ohne Strom. Die Monteure von Kärnten Netz arbeiten aber auf Hochtouren. 1.500 Kunden werden in abgelegenen Gebieten auch in der Nacht auf Donnerstag ohne Strom sein. Am Donnerstag wird dann versucht, wieder alle Kunden zu versorgen, heißt es von Kärnten Netz.

Der Bürgermeister vom Lesachtal, Johann Windbichler, riet dem Bezirkshauptmann, die Hauptverbindung ins Tal von Kötschach-Mauthen aus zu sperren, denn es gebe immer Schneerutschungen. Auf dem Grasboden findet der nasse Schnee keinen Halt und schiebe sich auf die Fahrbahn. Windbichler sagte, derzeit müsse geräumt werden, die Menschen sollen vorerst zu Hause bleiben. Außerhalb des Siedlungsraums sei die Lage gefährlich, so Windbichler.

Starker Wind in höheren Lagen

In höheren Lagen sei es kritischer. Laut Wetterdaten herrscht starker Wind und große Triebschneepakete im Nordseltor: „Das wird uns in den nächsten Tagen beschäftigen. Am Freitag soll das nächste Tief kommen, da wird wohl keiner auf Skitour gehen.“ Sollte es am Freitag regnen, steige die Lawinengefahr, so der Bürgermeister. Der Schneefall wird laut Vorhersage bis zum Nachmittag anhalten. Die Lesachtaler sind Schnee gewöhnt, der 90-jährige Markus Hackl sagte, früher habe es noch mehr Schnee gegeben. Wenn noch mehr dazukomme, mache das auch nichts.

Schnee in Kötschach Mauten
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Viel Schnee auch in Kötschach-Mauthen

Straße St. Lorenzen – Maria Luggau wieder offen

Die Bezirkshauptmannschaft Hermagor teilte am Donnerstag mit, dass der Abschnitt der B111 zwischen St. Lorenzen und Maria Luggau wieder für sämtliche KFZ zum Verkehr freigegeben wurde. Das Lesachtal ist damit auf Kärntner Seite wieder zwischen Kötschach und Maria Luggau befahrbar. Die B111 ist ab Maria Luggau Richtung Osttirol weiterhin gesperrt.

Peter Matha (ORF) über die Situation im Lesachtal

Peter Matha (ORF) berichtet aus dem Lesachtal über die aktuelle Schneesituation und hat Bürgermeister Johann Windbichler vor dem Mikrofon.

Straßenmeister Michael Mösslacher sagte am Mittwoch, die Lage sei im Lesachtal gefährlich, immer wieder stürzen Bäume um. Das Tal bleibt den ganzen Tag geschlossen, auch wenn derzeit die Schneefälle schwächer werden. Am Freitag und am Sonntag gehen die Schneefälle im Rahmen von Tiefdruckgebieten weiter.

Kettenpflicht aufgehoben

Sperre Plöckenpaß auf Grund umgestürzter Bäume weiterhin aufrecht, die Sperre der B87 Kreuzberg auf Grund umgestürzter Bäume weiterhin aufrecht, Sperre L33 Kreuzner Straße ab Matschiedl auf Grund umgestürzter Bäume weiterhin aufrecht. Die Kettenpflichten (B90 Nassfeld Straße, B 110 im Bereich Gailberg) konnten mittlerweile aufgehoben werden.