Krankenhaus de La Tour in Treffen von außen
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Gesundheit

Suchtklinik Treffen siedelt nach Waiern

Die Diakonie de La Tour legt in den nächsten vier Jahren die beiden Krankenhäuser in Treffen und Waiern am Standort Waiern zusammen. Die 45 Arbeitsplätze in Treffen und rund 130 in Waiern seien gesichert hieß es. Der Betriebsrat sieht die Zusammenlegung positiv.

36 Jahre lang machte sich das Krankenhaus in Treffen als Kompetenzzentrum für alkoholkranke Menschen einen Namen. In den kommenden Jahren sollen alle 56 Betten nach Waiern verlegt werden. Als Argumente nennt die Diakonie die Bündelung bestehender Kompetenzen in den Bereichen Suchtmedizin, Psychosomatik und Altersmedizin an einem Standort. Das schaffe eine höhere Betreuungsqualität für Patientinnen und Patienten und bessere Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende.

Diakonie legt Spitäler zusammen

Bis 2023 will die Diakonie de la Tour das Krankenhaus in Treffen mit jenen in Waiern zusammenlegen. Der Schwerpunkt Sucht, Psychosomatik und Altersmedizin soll damit an einem Standort gebündelt werden.

Mitarbeitern müssen pendeln

Die Mitarbeiter des auf Suchterkrankungen spezialisierten Krankenhauses in Treffen werden an den Standort Waiern übersiedeln, nachdem dieser ausgebaut und modernisiert wurde. Das heißt, pendeln. Mit der Zusammenlegung reagiert die Diakonie de La Tour auf aktuelle Trends und Entwicklungen im Gesundheitsbereich, wie den akuten Ärzte- und Fachkräftemangel, die Notwendigkeit einer klaren Spezialisierung insbesondere für kleinere Krankenhäuser und den demografischen Wandel.

Gebäude in Treffen wird weiter genutzt

Immer mehr Menschen seien im Alter von Sucht, Einsamkeit und Altersdepression betroffen, während sich im Suchtbereich der Mischkonsum und Begleiterkrankungen wie Depressionen und Angststörungen häufen. In der Diakonie de La Tour verfüge man über alle Kompetenzen, um auf diese Trends reagieren zu können, nur eben derzeit an zwei verschiedenen Standorten. Der Betriebsrat sieht die Zusammenlegung positiv, will aber darauf achten, dass es zu keinen Verschlechterungen für die Mitarbeiter komme.

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Eingang der Klinik in Treffen

Hubert Stotter, der Präsident der Diakonie, sagte, man habe in Gesprächen mit den Ärzten in Arbeitsgruppen erkannt, dass es sinnvoll sei, die Kompetenzen unter ein Dach zu bringen. „Das war für uns eine mutige Entscheidung, die nicht leicht gefallen, deren Sinn wir aber erkannt haben.“ Man werde sich überlegen, wie man das Haus in Treffen weiter nutzen könne. Möglich ist ein Ort für eine Langzeittherapie von Drogensüchtigen.

Alle Angebote an einem Standort

Durch die Zusammenlegung fließe die langjährige Expertise des Krankenhauses de La Tour im Bereich der Suchtmedizin (Alkohol-, Medikamenten-, Online-, Spiel- und Kaufsucht) in das Angebot des auf Psychosomatik, Akutgeriatrie und Essstörungen spezialisierten Öffentlichen Krankenhauses Waiern ein. Es soll größeres, moderneres Krankenhaus mit einer höheren Bettenanzahl entstehen, das den Mitarbeitern eine noch bessere Ausbildung und den Patienten Spitzenmedizin in den Bereichen Sucht, Psychosomatik und Alter anbieten kann.