Lkws auf Autobahn von oben
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Verkehr

Die Geschichte der Packer Straße

Die Packer Straße (B70) ist eine wichtige Verbindung zwischen Ost und West. Schon die Kelten sollen die Wichtigkeit erkannt haben. Heute ist sie durch den Bau der Südautobahn zwar immer noch eine viel befahrene Verbindung zwischen Kärnten und der Steiermark, mehr aber eine Pendler- und Ausflugsstrecke. Sie trägt die Handschrift des Baumeisters Anton Bulfon.

Es gibt wohl kaum jemanden, der noch nicht über die Packer Straße gefahren ist. Sie verläuft auf einer Länge von rund 160 km von Graz bis in den Osten Klagenfurts. Besonders beliebt ist der Teilabschnitt im kärnterisch-steirischen Grenzgebiet unter Motorradfahrern.

Dass die Packer Straße schon je her ein wichtiger Handelsweg war, sage schon ihr Name, sagt Kärnten Guide Astrid Legner: „Er kommt von den Pack- und Lasttieren. Die in der Nachbarschaft liegende Hebalm bekam ihren Namen durch die Zoll- oder Maut-Einnahmen entlang der Straße, also vom ‚Ein-Heben‘ dieser Gebühren für die Benutzung.“

Straße mit bewegter Geschichte

Um- und Ausbauten, Erweiterungen, Verlegungen, den napoleonischen Krieg und einen kaiserlichen Besuch 1810 „erlebte“ die Packer Straße mit. Ab 1. September 1930 einigten sich die beiden Länder Kärnten und Steiermark darauf, die Straße weiter auszubauen, so Astrid Legner: „Auf der einen Seite war dies ein Arbeitsbeschaffungsprojekt, zum anderen waren es sehr visionäre Aspekte, weil der damalige steirische Landeshauptmann Josef Krainer I. die wirtschaftliche Zukunft seines Landes im Fokus hatte. Er behauptete, die Packer Straße wird einmal ein wesentlicher Teil einer Handelsroute und -achse von Warschau bis Mailand.“

Kärntner Baumeister an Projekt beteiligt

Trotzdem wurde diese Vision bis zur Eröffnung 1936 mit viel Aufwand umgesetzt, sagt Legner: „Man hat errechnet, dass 320.000 Arbeitsschichten geleistet wurden. Gleichzeitig wurde auch noch eine andere Straße in der Steiermark gebaut, die heute als Ausflugsstraße genutzt wird: Das Gesäuse. Es war auch ein ähnlich geartetes Projekt zur Arbeitsbeschaffung.“

Der Baumeister war Anton Bulfon aus Velden war maßgeblich daran beteiligt. "Er war der Projektierer der Packer Bundesstraße. Das zeigt, dass er sehr vielschichtig unterwegs war und nicht nur Villen am Wörthersee baute. Er war auch in maßgebliche Straßenbauprojekte involviert, wie zum Beispiel auch in den Bau der Straße ins Lesachtal oder über den Vrsic-Pass.