Zu den zwei Attacken auf Weidevieh kam es Mitte Oktober. In Großkirchheim wurde in der Nähe eines Bergbauernhofes ein totes Lamm gefunden. Die Spuren führten zu einem Raubwild. Eine Woche später gab es den Riss eines trächtigen Schafes auf einer Wiese in Mallnitz, in unmittelbarer Nähe zu einer Siedlung – mehr dazu in Wolf dürfte Schaf gerissen haben (kaernten.ORF.at; 16.10.2019).
Die Schafzüchter in der Umgebung wurden angehalten, ihre Tiere über Nacht im Stall zu halten. Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mössler forderte in einer Aussendung bereits Abschussmaßnahmen, sollte es sich um Wolfsrisse handeln.
Nur drei Risse eindeutig dem Wolf zuzuschreiben
Wildbiologe Roman Kirnbauer von der zuständigen Abteilung des Landes sagte, dass von beiden Fällen DNA-Proben an die Veterinärmedizinische Universität Wien gesendet worden seinen. Nach mündlicher Auskunft sei bei beiden Kärntner Fällen die DNA eines Fuchses gefunden worden.
Ein eindeutiger Hinweis, dass der Fuchs die Tiere auch gerissen hat, fehlt allerdings. Auch der Beweis, dass ein Wolf im Spiel war, fehlt in diesen Fällen. Das ist keine Seltenheit. Alleine heuer konnten von den insgesamt 40 bis 45 Verdachtsfällen lediglich drei Risse eindeutig dem Wolf zugeschrieben werden, sagte Wildbiologe Kirnbauer. „Bei allen übrigen war es entweder der Fuchs oder es konnte nicht mehr festgestellt werden, wer der Verursacher des Risses war.“
Wolf in Matrei nachgewiesen
Die Zahl der Wolfsrisse habe im Vergleich zu den Vorjahren sogar leicht abgenommen. Angesichts der steigenden Zahl an Wolfsrudeln in Mitteleuropa werde es aber nur „eine Frage der Zeit sein“, bis die Wolfsrisse auch hierzulande wieder steigen, sagte Kirnbauer. In Matrei wurden vier tote Schafe auf der Weide eines Bergbauernbetriebes gefunden. Eine Genanalyse zeigte, dass alle Risse einem Wolf aus Italien zuzuschreiben sind.