Selbst für die schönste Berghütte einen passenden Pächter zu finden wird immer schwieriger. Ein Beispiel ist die Klagenfurter Hütte in den Karawanken. Innerhalb weniger Jahre gab es fünf Pächter. Oft sind es falsche Erwartungen, auch was das Finanzielle betrifft, oder zu wenig Erfahrung mit dem Geschäft im Hochgebirge.
„Viele haben wenig Ahnung“
Georg Oberlohr war 20 Jahre Pächter der Stüdlhütte, knapp unter der 3.000-Meter-Marke, vorgeschobenes Basislager für Glockner-Besteigungen. Jetzt ist er Unternehmensberater in Kals, und ein Teil seiner Arbeit bleiben die Berge. Bei Sonne gibt es Hochbetrieb, bei Regen oder Schnee aber keinen Umsatz. Das ist nur ein Teil der Schwierigkeiten von Hüttenwirten: „Es gibt immer wieder Leute, die nachfragen, die sich vorstellen, auf dem Berg ist alles leichter und ruhiger. Sie haben aber im Grunde wenig Ahnung.“
Vier Pächter in sieben Jahren
Derzeit sucht Oberlohr für den deutschen Alpenverein einen Pächter für das Hannoverhaus hoch über Mallnitz. Im Winter ist es nur mit der Seilbahn erreichbar, geheizt wird mit Strom, es gibt 60 Schlafplätze auf fast 2.600 Meter Seehöhe. Vier Pächter versuchten in sieben Jahren dort ihr Glück: „Das Haus würde die Basis geben, dass junge Leute, die aus dem Fach kommen, eine gute Startmöglichkeit hätten, wenn sie Hilfe von außen bekommen. Es ist nicht weit von der Bahn weg, man könnte versuchen, auch älteres Publikum ansprechen, man könnte mit Vereinen arbeiten und hat auch Skitourengeher.“ Das Potenzial hätten Platz und Lage auf jeden Fall.
Beide Seiten zusammenbringen
Für Romantiker, die ohne Berg- und Gastronomieerfahrung eine Zeitlang in den Alpen verbringen wollen, sei das nichts, sagte der Vermittler zwischen Verpächter und zukünftigem Pächter: „In der Praxis gibt es niemanden, der hilft, die Ziele zu erreichen. Es ist leicht gesagt, man verdopple die Nächtigungen, doch niemand ist bereit, das Wissen weiterzugeben.“
Große Auflagen, Investitionen und Verpächter, die so viel der Kosten wie möglich an die Pächter weitergeben wollen, seien die andere Seite, so Oberlohr. Er versucht, diese Vorstellungen nun als eine Art Mediator zusammenzubringen.